Second-Screen-Startup TunedIn meldet Insolvenz an

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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TunedIn ist insolvent. Das zu Axel Springer gehördene Startup, das mit seiner App ein umfassendes Second-Screen-Angebot für Fernsehzuschauer bereitstellen möchte, konnte bislang offenbar zu wenige Nutzer überzeugen.

Second Screen und Social-TV sind Schlagworte, die seit längerem durch die TV-Welt geistern und die Phantasien von Sendern, Programmmachern und Werbetreibenden beflügeln. Die TV-Zuschauer sollen dank des Internets aus ihrer Passivität geholt werden und sich über mobile Endgeräte mit anderen Usern über die gerade geschaute Sendung austauschen. Doch die Masche funktioniert bislang nur zum Teil. So musste nun das 2011 gegründete Startup TunedIn Insolvenz anmelden.

Über eine App für Smartphones und Tablets bietet TunedIn den Nutzern Zusatzinformationen zu aktuellen TV-Sendungen und ermöglicht die Echtzeit-Kommunikation mit anderen Zuschauern. Im Februar 2013 interessierte sich sogar Axel Springer für das Social-TV-Projekt und übernahm 75 Prozent der Anteile an dem Berliner Unternehmen. Mittlerweile wurde die Beteiligung sogar auf 84 Prozent hochgefahren.
 
Genützt hat das bislang aber offenbar wenig, denn das Konzept von TunedIn scheint noch nicht aufzugehen. Überhaupt ist fraglich, welches Potential tatsächlich im Second Screen liegt. Zwar ist belegt, dass viele Zuschauer parallel zum TV-Konsum mit Tablet oder Laptop im Netz surfen, doch nutzen sie dabei offenbar Angebote, die mit dem Programm nichts zu tun haben. Sofern sich Nutzer tatsächlich über das TV-Programm austauschen, würden sie dabei nach wie vor die üblichen Kommunikationswege wie Facebook oder Twitter nutzen. Eine entsprechende Studie hatte etwa das Consulting-Unternehmen Accenture auf der diesjährigen Anga Com vorgestellt. [ps]

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