Sendeanstalten

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Sendervielfalt in Deutschland

Es gibt derzeit über 170 TV-Sender, nicht eingeschlossen Regionalsender und Internet-Fernsehprogramme. Die meisten davon sind hauptsächlich Wirtschaftsunternehmen und somit auf Gewinnerzielung aus. Dabei fällt ein ungefähr ebenso hoher Marktanteil auf die öffentlich rechtlichen Programme, wie auf Privatsender aus.

Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zeichnen sich durch eine hohe Informationsweitergabe aus, beinhalten jedoch auch einen sehr großen Anteil an Unterhaltungsprogrammen (siehe Artikel Das breite Spektrum der deutschen Fernsehsendungen). Die Finanzierung dieser Sender erfolgt größtenteils über Rundfunkgebühren, wodurch einerseits der gesetzlich definierten Auftrag zur Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen erfüllt und andererseits die wirtschaftliche sowie politische Unabhängigkeit sichergestellt werden soll.
 
Ein zweites, deutlich kleineres Standbein der öffentlich rechtlichen Rundfunkfinanzierung stellen kommerzielle Einnahmen, beispielsweise als Folge von Werbeausstrahlungen, dar. Die Notwendigkeit dieser Zusatzeinnahme resultiert aus der Wettbewerbssituation am Rundfunkmarkt. Aufgrund der schnell fortschreitenden Digitalisierung stieg das Programmangebot in Satelliten- und Kabelhaushalten in den vergangenen Jahren rasant und führte zu einem erhöhten Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten.

 



Die 1950 gegründete ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) ist ein Verbund der derzeit neun deutschen Landesrundfunkanstalten (Siehe Liste der Rundfunkanstalten in der ARD). Diese verbreiten den Fernsehsender Das Erste als Gemeinschaftsprogramm.



 



Zur Realisierung tauschen die Landesrundfunkanstalten über ihr eigenes Breitbandnetz (das sogenannte HYBNET) untereinander Dateien, Rundfunk- und Fernsehbeiträge aus, die im Sendezentrum der ARD in Frankfurt am Main (auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks) technisch zusammengeführt werden.



 



Anschließend werden diese Signale u. a. ebenfalls über das eigene Glasfasernetz an die einzelnen Rundfunkanstalten zurückgegeben. Von dort aus wiederum erfolgt die Ausstrahlung von Teilen des Gemeinschaftsprogramms zusammen mit dem jeweiligen sendereigenen Regionalprogramm.



ARD Digital heißt das 1997 erstmals präsentierte digitale Fernsehprogramm-Bouquet der ARD. Es beinhaltet achtzehn Sender (siehe Programmbouquet von ARD Digital).



 



Das 1963 gegründete Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) ist eine gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Mainz, Rheinland-Pfalz. Der Name des dem ZDF zugehörigen digitalen Programm-Bouquets lautet ZDF Vision. Es beinhaltet sieben Sender (siehe Programmbouquet von ZDF Vision) und ist seit 1997 auf dem Markt.



 



Ein Blick auf die Senderlisten von ARD Digital und ZDF Vision zeigt, dass mehrere Programme sowohl in ARD Digital als auch ZDF Vision ausgestrahlt werden. Zu diesen Gemeinschaftsprogrammen gehört beispielsweise der Sender 3 Ssat, der von ARD, ZDF, dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und dem Schweizer Fernsehen produziert wird. Ebenfalls ARD und ZDF, darüber hinaus aber Arte France sowie nur geringfügig das Schweizer Fernsehen betreiben seit 1992 den deutsch-französischen Kultursender Arte. Der Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix sowie der Kinderkanal KIKA werden ausschließlich gemeinsam von ARD und ZDF betrieben.



 



Beide digitalen Programmbouquets sind frei empfangbar, also ohne zusätzliche Pay-TV-Kosten (beispielsweise via DVB-S oder DVB-T). Bei einem Bezug der Programme über Kabel sind natürlich die häufig geforderten Servicegebühren (entweder für analogen oder digitalen Empfang) an den Kabelnetzbetreiber zu entrichten, aber auch hier fallen keine weiteren Programmkosten an. Darüber hinaus sind auch die drei HD-Sender Das Erste HD, ZDF HD und Arte HD ohne zusätzliche Kosten freigeschaltet.



 



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