Sender suchen neue Form für Deutschen Fernsehpreis

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Deutsche Fernsehpreis ist viel kritisiert worden. Jetzt ziehen die ihn tragenden Sender die Notbremse. Im Herbst wird er in der bestehenden Form zu letzten Mal verliehen. Das bedeute aber nicht das Aus für die Auszeichnung, betont WDR-Intendant Tom Buhrow.

Der viel kritisierte Deutsche Fernsehpreis wird in der bestehenden Form dieses Jahr zum letzten Mal vergeben. Der Gesellschaftervertrag sei von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 fristgerecht gekündigt worden, teilte das ständige Sekretariat des Fernsehpreises am Samstag in Köln mit und bestätigte insoweit einen Vorab-Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Bis zur Preisverleihung im Herbst sollten Alternativen zum bisherigen Konzept entwickelt und geprüft werden. Es solle weiterhin eine Form geben, „in der hervorragende Leistungen für das Fernsehen“ gewürdigt werden könnten.
 
Der Fernsehpreis in Köln stehe „also keinesfalls vor dem „Aus““, ließ WDR-Intendant Tom Buhrow ergänzend mitteilen. Es gebe „ein großes Interesse der ARD und des WDR als Federführer, den Fernsehpreis mit den vier Gesellschaftern fortzuführen“. Das Stiftergremium werde im Laufe des Jahres über zukünftige Form und Ausrichtung des Preises beraten. „Der Spiegel“ zitierte den ZDF-Intendanten Thomas Bellut mit den Worten: „Es macht keinen Sinn, dass jetzt etwa die öffentlich-rechtlichen Sender allein einen eigenen Preis ausrichten.“

Die Fernsehsender hatten den Deutschen Fernsehpreis 1998 gegründet. In ihm gingen Telestar (ARD/ZDF) und Goldener Löwe (RTL) auf. Verliehen wird der Preis seit 1999 einmal im Jahr in Köln. „Im Falle einer Fortsetzung wird eine Beibehaltung des Standortes Köln angestrebt“, heißt es in der Mitteilung. Die Federführung für die diesjährige Preisverleihung liegt beim WDR in Köln.
 
An der Preisverleihung hatte es in den vergangenen Jahren wiederholt Kritik gegeben. „Das Kunststück muss man erst einmal hinbekommen: einen Preis, der weder von der Branche, noch vom Publikum, noch von den Sendern akzeptiert wird“, zitiert der „Spiegel“ einen ProSiebenSat.1-Manager. Aufsehen erregte die Preisverleihung im Jahr 2008, als der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki die Auszeichnung ablehnte, weil ihm viele Fernsehsendungen, die an jenem Abend prämiiert wurden, nicht passten. [dpa]

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