Sennheiser: Mit 3D-Klang das Stadion ins Wohnzimmer holen

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Mittendrin statt nur dabei: Mit der neuen Audiotechnik des 3D-Klangs will Sennheiser den Zuschauer noch tiefer ins Geschehen auf dem Fernsehschirm eintauchen lassen. Die neue Technik soll auch helfen, den Umsatz wieder anzukurbeln.

Der Audiospezialist Sennheiser sieht das junge Gebiet 3D-Klang schon bald zum Massenphänomen heranreifen – und rechnet sich dabei entsprechende Geschäftschancen aus. Die Technik soll es zum Beispiel noch in diesem Jahr deutschen Pay-TV-Nutzern erlauben, bei Fußballübertragungen 3D-Tonspuren auszuwählen und sich dabei etwa in eine bevorzugte Fankurve zu versetzen oder aber nur die Geräusche auf dem Spielfeld gezielt hervorzuheben. Dafür bietet Sennheiser auch die dazugehörige Aufnahmetechnik an.

Die 3D-Audiotechnik habe diverse Einsatzszenarien und sei nach 3D-Bildern die nächste Evolutionsstufe, sagten die Co-Firmenchefs Daniel und Andreas Sennheiser zur Bilanzvorlage am Montag in der Wedemark bei Hannover. Ein Gebiet neben dem TV sei die virtuelle Realität, wie sie mit taucherbrillenähnlichen Geräten schon heute möglich ist. „Im Moment haben wir noch diese klobigen Kisten vor dem Gesicht, aber da wird in den nächsten Jahren viel kommen, das eher an herkömmliche Brillen erinnert“, sagte Andreas Sennheiser.
 
Beim 3D-Klang reagieren Kopfhörer etwa auf die Bewegungen des Kopfes vor einem Bildschirm und gewährleisten so, dass die Ursprungsrichtungen der Töne trotz Kopfdrehung konstant bleiben. Für das Erlebnis der virtuellen Realität ist das ein Schlüssel.
 
Auf der finanziellen Seite lief es für den für seine Mikrofone und Kopfhörer bekannten Spezialisten im vergangenen Jahr durchwachsen. Während der Umsatz um 7,5 Prozent merklich zulegte, bremsten beim Gewinn höhere Investitionen und teure Pensionskosten. Unter dem Strich fiel das Ergebnis spürbar von 35 auf 20 Millionen Euro. Die Investitionen zogen binnen Jahresfrist um knapp 9 Prozent an, die Pensionsrückstellungen wuchsen wegen der Niedrigzinsphase um 11 auf 91 Millionen Euro. Das Pensionsproblem sei ärgerlich, aber für das Unternehmen nicht gefährlich, sagte Daniel Sennheiser. Auch viele weitere Unternehmen leiden unter dem Phänomen, wegen der aktuell niedrigen Zinsen in ihre Pensionen zuschießen zu müssen.
 
Auf der Umsatzseite legten erneut allen voran die Regionen Nord-, Mittel- und Südamerika zu (plus 17,5 Prozent) sowie Asien und Australien (plus 11 Prozent). Bei der Prognose für 2016 gab es nur die Aussage, Umsatz und auch Gewinn steigern zu wollen.
 
Im Jahresdurchschnitt kamen 2015 gut 100 Sennheiser-Mitarbeiter neu hinzu. Dieser Zuwachs um 4 Prozent ließ die Belegschaft die Marke der 2700 Menschen knacken. Sie verteilen sich gleichmäßig auf In- und Ausland (51 zu 49 Prozent). [dpa/buhl]

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