Shakespeare-Kulisse wird nicht zerstört, sondern abgebaut

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Viel Lärm um eine Kulisse: Nach langem Hin und Her muss die Filmkulisse des Shakespeare-Projekts von Roland Emmerich nicht zerstört werden. Sie landet zunächst im Lager.

Die Filmkulisse des Shakespeare-Projekts von Roland Emmerich in Babelsberg muss jetzt der Großproduktion „Der Wolkenatlas“ weichen. Das dreistöckige Holz-Theater für den jüngsten Streifen des Hollywood-Regisseurs, „Anonymous“, werde derzeit auf dem Gelände des Filmstudios Babelsberg abgebaut, berichtete Vorstand Christoph Fisser am Montag in Potsdam. „Wir brauchen den Platz für den Drehstart von ‚Der Wolkenatlas'“, betonte er. Die Dreharbeiten mit den Oscar-Preisträgern Tom Hanks und Halle Berry sollen im September beginnen.
 
Das Tauziehen um die Kulisse des Films „Anonymous“, der im September in Toronto Weltpremiere hat, geht unterdessen weiter. Die Kulisse wird so abgebaut, dass sie rasch wieder errichtet werden könnte, was die Berliner Shakespeare Company nach wie vor möchte. „Es besteht wieder Hoffnung“, sagte Ensemble-Leiter Christian Leonard. „Wir sind auf Standortsuche“.

Normalerweise werden Kulissen nach dem Ende der Dreharbeiten verschrottet – doch diese soll zu einem echten Theater umgebaut werden. Emmerich schenkte den Bau der Company, die an „Anonymous“ mitgewirkt hatte. Doch die Pläne des Ensembles ließen sich bislang nicht realisieren – und die Kulissen wurden Ende Juli bei Ebay für nur 11,50 Euro versteigert.
 
Der neue Besitzer war jedoch nicht in der Lage, das Holz-Theater kurzfristig wegzuschaffen, und so drohte der Konstruktion sogar die Zerstörung. Emmerich schaltete sich erneut ein, um den Bau zu retten. Dieser ist dem historischen elisabethanischen Theater in London nachempfunden, in dem der englische Dramatiker William Shakespeare (1564-1616) seine Stücke aufführte.
 
Laut Leonard hat Emmerich sein Ensemble erneut großzügig unterstützt, um Abbau und Einlagerung zu ermöglichen. Allein die Kosten für den Abbau liegen seinen Angaben zufolge bei etwa 50 000 Euro. Nun hofft der Theaterchef, dass innerhalb der kommenden vier Wochen endlich Klarheit über die Zukunft der Kulisse geschaffen werden kann. [Marion van der Kraats]

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