Siebenstündige Radiosendung zum deutschen Einmarsch in Prag 1939

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Der tschechische Rundfunk erinnert mit einer siebenstündigen Livesendung an den Einmarsch deutscher Truppen vor 80 Jahren.

Unter dem Titel „Studio 39“ werden an diesem Freitag (15. März) Zeitzeugen, Holocaust-Überlebende, Historiker und Politiker zu Wort kommen, wie der Leiter der Nachrichtenredaktion des Senders, Jan Pokorny, am Donnerstag erklärte. Gesendet wird unter anderem aus einem Studio auf dem Prager Hauptbahnhof. Außerdem soll ein Team aus 13 Reportern an die Orte der damaligen Ereignisse zurückkehren. Eingespielt werden historische Aufnahmen aus dem Prager Rundfunkarchiv.

Nach der erzwungenen Abtretung des Sudetenlandes im Münchner Abkommen 1938 waren deutsche Truppen am 15. März 1939 auch in der sogenannten Rest-Tschechei einmarschiert. Hitler errichtete unter dem Namen „Protektorat Böhmen und Mähren“ ein hartes Besatzungsregime. Von den mehr als 80.000 deportierten Juden überlebten nur rund 11.000 den Holocaust.

Vorab veröffentlichte der Sender ein Interview mit der KZ-Überlebenden Jaroslava Sklenickova aus Lidice, dem Dorf, das die Nazis aus Rache nach dem Attentat auf den Chef der Gestapo und stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, 1942 vernichteten. Die 92 Jahre alte Schriftstellerin sagt darin:

„Man fragt mich, ob ich vergeben kann, und ich sage: Wem?“[dpa]

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