Sony präsentiert Master TV-Serie – Alle Details

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Sonys neue LED-LCD- und OLED-Modelle ZF9 und AF9 feierten in New York Weltpremiere. Wir waren vor Ort.

Mit dem LED-LCD ZF9 in 65 und 75 Zoll und dem OLED-Modell AF9 in 55 und 65 Zoll bringt Sony die ersten Fernseher mit dem neuen X1 Ultimate Prozessor auf den Markt. Dieser soll die objektbasierte Schärfe-, Pixelkontrast-, Farb- und SDR- sowie HDR-Optimierung deutlich präziser handhaben als die aktuellen X1-Extreme-Modelle.

Der AF9 tritt die Nachfolge des 2017er A1-Modells an. Um die technischen Grenzen der jeweiligen Paneltechnologie auszuloten, setzt Sony beim OLED-Modell ZF9 auf einen Pixelkontrast-Booster, sodass sich sowohl mit SDR- als auch HDR-Content hellere Bilder als mit dem Vorgängermodell A1 erzielen lassen sollen. Rundum überarbeitet wurde die Acoustic-Surface-Technologie: Erstmals werden getrennte Links-/Rechts-/Mitte-Kanäle über einzelne Effektoren erzeugt und gleich zwei Subwoofer kümmern sich um den Tieftonbereich (3.2-Audiosystem).

Für Besitzer von Heimkinoanlagen interessant: Der AF9 lässt sich als vollwertiger Center-Lautsprecher nutzen (gesamtes 3.2-System ist dabei in Verwendung). Sony integriert an der Rückseite einen Lautsprecheranschluss, der auch zu Bananensteckern kompatibel ausfällt. Eine Autoeinmessung und Audioverzögerungsanpassung zum Abgleich mit den übrigen Lautsprechern erfolgt über den AVR.ZF9: Sonys bester LED-LCD

Statt des von vielen erwarteten 4000 Nits LCDs präsentierte Sony mit dem ZF9 einen Direct-LED-LCD, der sich überraschend deutlich vom ZD9-Konzept unterscheidet. Das Backlight-Master-Drive-System findet im ZF9 keine Verwendung mehr und bei der Maximalhelligkeit und Dimming-Zonen-Anzahl dürften die Werte des ZD9 nicht ganz erreicht werden. Sonys Schwerpunkt liegt beim ZF9 vor allem bei der Lichtverteilung: War der ZD9 darauf optimiert, extreme Helligkeiten bei perfekter Sitzplatzposition zu erreichen, so streut der ZF9 das Licht in einem deutlich breiteren Winkel und soll die beste Blickwinkelstabilität bieten, die bislang im VA-LCD-Segment erzielt wurde.

Wie genau Sony diese Verbesserung erzielt hat, bleibt bislang ein Geheimnis, Sony verriet einzig, dass komplett neu entwickelte Filter zum Einsatz kommen sollen. Weder Sonys ZD9 noch Samsungs Q9FN konnten im direkten Bildvergleich mit dem ZF9 bei seitlicher Bildbetrachtung Schritt halten, wenngleich OLEDs nach wie vor das Maß der Dinge darstellen, wenn Sie seitlich auf das Display schauen. Auch die Ausleuchtungsgenauigkeit macht einen großen Schritt nach vorn: Die auffälligen Schatten- bzw. Dirty-Screen-Effekte des ZD9 sollten mit dem ZF9 damit der Vergangenheit angehören. Ebenfalls verbessert zeigt sich die Bewegtbildschärfe: Der ZF9 setzt auf die bereits vom XF90 bekannte X-Motion-Clarity-Funktion. Hierbei minimiert die LED-Local-Dimming-Ansteuerung die Anzeigedauer einzelner Bildbereiche, die normalerweise Nachzieheffekte mit einem LCD-Panel provozieren würden.

Da der Effekt in Sektoren optimiert abläuft und maßgeblich bei dunklen Bildelementen ausgenutzt wird, bleibt die Gesamtbildhelligkeit nahezu erhalten. Unter Praxisbedingungen ist der ZF9 damit durchaus in der Lage, schärfere Bewegtbilder als der ZD9 bei vergleichbarer Gesamtbildhelligkeit zu erzeugen. Einzig bei der Schwarzdarstellung in komplett dunklen Räumen und mit anspruchsvollen HDR-Inhalten zeichnet sich ab, dass Sonys ZF9 keine Bestmarken setzen wird. Da während den Präsentationen die Bildeinstellungen nicht verändert werden durften, bleibt abzuwarten, wie umfangreich sich die Schwarzdarstellung optimieren lässt.Neue Features

Erstmals können Sie innerhalb der Netflix-App-Wiedergabe einen kalibrierten Bildmodus aktivieren, um mit den AF9- und ZF9-Modellen eine unverfälschte Bildwiedergabe auf Knopfdruck zu genießen. Neben der korrekten Farb- und Kontrastwiedergabe mit SDR- und HDR-Quellen werden Filminhalte im 24p-Look ohne Interpolation angezeigt. Für Profianwender ist die Autokalibrierung mit aktueller Calman-Software ein Zeit- und Komfortgewinn. Neben eines effektiven 20-Punkt-Graustufenabgleichs bieten Sonys AF9- und ZF9-Modelle ein umfangreiches RGBCYM-Farbmanagement.

Die Änderungen der Calman-Kalibrierung werden automatisch in den Einstellungsoptionen des TVs angezeigt. AF9 und ZF9 setzen weiterhin auf den HDMI-2.0-Standard, können aber 3D-Audiotonspuren wie Dolby Atmos über den Audiorückkanal weiterleiten (eARC-Support). Wie die bisherigen X1-Extreme-Modelle unterstützen AF9 und ZF9 neben HLG und HDR10 den Dolby-Vision-Bildstandard. Erstmals bei Sony-TVs bieten alle vier HDMI-Schnittstellen die volle HDMI-2.0-Bandbreite. Als Software kommt ab Werk Android 8 Oreo zum Einsatz und durch verbesserte Hardware soll die Smart-TV-Geschwindigkeit verbessert worden sein. Angaben zu neuen Gaming-Features oder zum Input-Lag machte Sony nicht. Mehr Infos zu den Geräten inklusive offizieller Preisangabe sollen im Zeitraum der IFA folgen.

[ct]

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