Staatsanwalt ermittelt gegen suspendierten MDR-Unterhaltungschef

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Ermittlungen gegen den vom Dienst suspendierten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht aufgenommen. Ihm wird in einer vom Sender erstatteten Strafanzeige Betrug beziehungsweise Untreue vorgeworfen.

Das bestätigte Oberstaatsanwalt Lutz Lehmann am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. „Wir ermitteln zu dieser Anzeige“, sagte der Behördensprecher lediglich. Einzelheiten teilte er nicht mit. Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) soll Foht Geschäftspapier mit offiziellem Briefkopf für private Zwecke missbraucht und Dritte zu Zahlungen veranlasst haben. Den entscheidenden Hinweis hatte laut MDR der Chef einer Produktionsfirma gegeben, bei der sich Foht Geld ausgeliehen hatte.

Medienberichte, denen zufolge es um Beträge von 20 000, 30 000 und mehr als 100 000 Euro ging, wurden weder von der Staatsanwaltschaft noch vom Sender bestätigt. „Wir bearbeiten den Fall aus arbeitsrechtlicher Sicht und überprüfen, ob er gegen MDR-Vorschriften verstoßen hat“, sagte MDR-Sprecher Dirk Thärichen. „Alle strafrechtlichen Fragen hat der MDR an die Staatsanwaltschaft übergeben“.

Eine ursprünglich für Donnerstag geplante Anhörung Fohts wurde auf kommende Woche verschoben. Thärichen sagte, der suspendierte Unterhaltungschef habe um den Aufschub gebeten, weil sein Anwalt am Donnerstag verhindert sei. Dass Foht „untergetaucht“ sei, halte er für ein Gerücht, sagte der Sprecher. „Sonst hätte er nicht so reagiert“.

Foht war seit 1996 Unterhaltungschef der Dreiländeranstalt. In der vergangenen Woche hatte der Sender ihn wegen der Vorwürfe von seinen Aufgaben entbunden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Der Fall war durch hausinterne Untersuchungen im Zuge des Skandals beim Kinderkanal Kika aufgeflogen. Dort soll der Herstellungsleiter 8,2 Millionen Euro abgezweigt und unter anderem im Kasino verspielt haben. Anfang Juli verurteilte ihn das Erfurter Landgericht deshalb zu fünf Jahren und drei Monaten Haft. [Nada Weigelt/ar]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Staatsanwalt ermittelt gegen suspendierten MDR-Unterhaltungschef Viel pikanter ist jedoch die Meldung einer großen Zeitung von heute wonach Carsten Weidling (MDR, Riverboat) auf Kosten der Gebührenzahler durch die Welt reist (alias Doku) und die Sendung nur deshalb entstanden ist, weil er angeblich eine Wette mit Foth hatte: "Wetten, dass 20 Jahre nach der Wende überall auf der Welt Ossis zu finden sind." So, wenn diese Wette nun durch ist kann die nächste kommen: "Wetten, dass überall auf der Welt Englisch gesprochen wird."
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