Start-ups drohen Telekom mit Klage

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Die Pläne der Telekom, vom neuen Gesetz zur Netzneutralität auf Kosten von Start-up-Unternehmen zu profitieren, stößt auf Kritik und offenen Widerstand. So droht der Bundesverband Deutsche Startups sogar mit einer Klage.

Mit den Vorschlägen von Telekom-Chef Tim Höttges, künftig Start-up-Unternehmen gegen eine Umsatzbeteiligung von Spezialdiensten und damit schnellerem Datentransfer profitieren zu lassen, sahen sich die Kritiker des vom EU-Parlament verabschiedeten Gesetzes zur Netzneutralität in ihren Befürchtungen bestätigt. Neue Kritiken von Verbänden und Politik ließen nicht lange auf sich warten, nun legte der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagesfraktion, Lars Klingbeil, im Magazin „Focus“ nach.

So habe der Telekomvorschlag keine Chance, in deutsches Recht umgesetzt zu werden, zumal einige der genannten Dienste wie Video- oder Spieleangebote nicht als Spezialdienste definiert werden könnten. Die Kriterien, welche Spezialdienste eine Extra-Zahlung vorsehen, werden für Deutschland auf Beschluss des EU-Parlaments von der Bundesnetzagentur festgelegt.
 
Zur Wehr setzen sich auch die von den Telekom-Plänen direkt betroffenen Start-ups. Sollte das Bonner Telekommunkationsunternehmen diese in die Tat umsetzen, droht der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) sogar mit einer Klage, so Florian Nöll, Vorsitzender des BVDS, im „Focus“. [buhl]

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2 Kommentare im Forum

  1. Der Schuss kann für die Telekom gewaltig nach hinten losgehen! Wenn die das wirklich umsetzen das bestimmte Startups mehr speed bekommen und alles andere nur durch die Leitung schleicht dann kann es sein das viele User ihr Internet Paket verkleinern und Geld sparen. Was bringt eine 100Mbit Leitung wenn der Speed an den Netzknoten künstlich verlangsamt wurde?
  2. Man möge mir bitte die Rede, Pressemitteilung, Kommentar, Pläne, was auch immer, zeigen in denen es heißt, dass etwas "durch die Leitung schleicht" oder "künstlich verlangsamt" wird? Es wird angeboten, die eigenen Dienste mit einer garantierten Qualität durchs Netz zu schleusen (was bsp. bei Telemetrie, Telemedizin, etc. essentiel und wichtig ist), d.h. diese Dienste würden Vorrang erhaltne, wenn das Netz verstopft ist. So wie die Polizei sich durch Sonderrechte ihren Weg durch den Feierabendverkehr bahnt. Wenn die Netzknoten (oder deine eigene Leitung!) nicht dicht sind, merkt man davon überhaupt nichts. Von einer "künstlichen Verlangsamung" war nie die Rede. Was jetzt nicht heißt, dass ich diese Pläne gut finde. Zwischen der technischen Notwendigkeit, einzelnen Diensten strikten Vorrang im (eigenen) Netz gewähren zu dürfen - beispielsweise VoIP, IPTV, Datenabgleich zwischen autonomen Fahrzeugen, Telemedizin - und einem offenen Angebot "bezahlt uns, dann garantieren wir den Vorrang sogar für Tumblr" besteht ein gewaltiger Unterschied. Das was der VATM, dieser komische "Start Up Verband" oder die technisch halbwissende Presse draus macht ist aber trotzdem erstmal nur mutwillige Missinterpretation und Kettengerassel.
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