Der SWR will trotz eines Finanzskandals an seinem Chefreporter Thomas Leif („2+Leif“) festhalten. Der 52-jährige Gründer von „Netzwerk Recherche“ soll für die Journalistenvereinigung Fördermittel in Höhe von 75 000 Euro zu unrecht erhalten haben.
Eine Sprecherin der ARD bestätigte gegenüber dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe), dass die Sendeanstalten auch in Zukunft mit dem Chefreporter vom SWR zusammenarbeiten werden. Gerade die Vereinigung „Netzwerk Recherche“ dürfte diese Nachricht erfreut zur Kenntnis nehmen, hat doch das Image der investigativen Journalisten nach Bekanntwerden der Vorwürfe in der Öffentlichkeit gelitten. Ausgestattet mit eigenem Medienkodex, gelten die Journalisten vom „Netzwerk Recherche“ als Vorzeigebeispiel für Qualitätsjournalismus in Deutschland.
Die Fördergelder erhielt das Netzwerk von der Bundesanstalt für Politische Bildung. Laut einer Stellungnahme des Vorstandes von „Netzwerk Recherche“ sei man bei einer Überprüfung auf Hinweise gestoßen, dass fehlerhafte Angaben gegenüber der Behörde gemacht worden sein. Nach den Ungereimtheiten in diesem Jahr werden jetzt von einem Wirtschaftsprüfer die Anträge bis ins Jahr 2007 nachträglich kontrolliert. Dass es weitere ungerechfertigte staatliche Subventionen gegeben habe, schließen die Prüfer derzeit nicht aus. [mho]
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