„Storch“ gestartet: Japanischer Raumfrachter unterwegs zur ISS

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Bild: © jim - Fotolia.com
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In jüngster Vergangenheit glich die Versorgung der ISS eher dem „Pleiten, Pech und Pannen“-Programm, doch nun wird ein Erfolg vermeldet: Der unbemannte, japanische Raumfrachter „Storch“ ist sicher und planmäßig gestartet, um die Astronauten auf der ISS mit Trinkwasser, Kleidung und Co. zu versorgen.

Ein japanischer Raumfrachter ist zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Eine Trägerrakete vom Typ H-IIB hob am Mittwochabend (Ortszeit) vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima ab, wie die Raumfahrtagentur Jaxa mitteilte. An Bord befindet sich der japanische Raumtransporter „Kounotori“ (HTV), der planmäßig seine Umlaufbahn erreichte. Der „Storch“ soll den Astronauten an Bord der ISS unter anderem Trinkwasser und Kleidung sowie Forschungsinstrumente und Ersatzteile bringen. Die Ladung  des unbemannten Raumfrachters hat ein Gewicht von  5,5 Tonnen. Der „Storch“ soll am Montag gegen 13.00 Uhr MESZ bei der ISS eintreffen.

Der japanische Astronaut Kimiya Yui an Bord der ISS wird der Planung zufolge einen Roboterarm nutzen, um den Frachter an die Raumstation anzudocken, wie Jaxa weiter mitteilte. Nach dem Andocken werden  Yui und seine Kollegen den  Raumtransporter dann zunächst entladen. Anschließend werden sie ihren auf der ISS angefallenen Müll dort verstauen. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wird “ Kounotori “  später  samt des Mülls verglühen. Trümmerteile des Raumtransporters werden dabei voraussichtlich in den Südpazifik stürzen. Anderenfalls ist auch der Indische Ozean als Absturzgebiet eingeplant, wie Jaxa weiter mitteilte.
 
Die Versorgung der ISS mit Nachschub war zuvor holperig verlaufen. Erst nach zwei schweren Pannen konnte kürzlich der russische Transporter „Progress“ erstmals seit April wieder Nachschub bringen. Eine Woche zuvor war der US-Frachter „Dragon“ nach dem Start zerbrochen. Der nun erfolgreiche Start des japanischen Frachters war wegen schlechten Wetters zwei Mal verschoben worden. Die japanische Trägerrakete ist eine aufgerüstete Version der H-IIA, mit der die Hightech-Nation in das globale Geschäft für Satellitenstarts eingestiegen war.
 
Die neue Trägerrakete soll der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt die Tür zu neuen Möglichkeiten für zukünftige Missionen öffnen, einschließlich solcher Frachttransporte zur ISS oder auch zum Mond. Dank der größeren Kapazität der H-IIB werde es außerdem möglich werden, mehr als einen Satelliten gleichzeitig ins All zu befördern. Dadurch könnten die Kosten gesenkt werden, hieß es. [dpa/ag]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: "Storch" gestartet: Japanischer Raumfrachter unterwegs zur ISS Im ersten Augenblick dachte ich der fleischgewordene feuchte Traum eines jeden Mannes Beatrix von Storch wurde in den Weltraum geschossen.
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