Streaming ersetzt zunehmend klassisches Fernsehen

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Wer Videostreaming intensiv nutzt, ersetzt damit Schritt für Schritt seinen klassischen TV-Konsum. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Technologieverbandes Bitkom. 18 Prozent der befragten Streaming-Nutzer gaben an, künftig vollständig auf traditionelles lineares Fernsehen verzichten zu wollen.

Welche Auswirkungen hat die zunehmende Verbreitung von Videostreamings aus dem Internet auf das klassische lineare Fernsehen? Eine aktuelle Umfrage, die im Auftrag des Technologieverbandes Bitkom durchgeführt wurde, könnte insbesondere bei den Fernsehsendern einige Sorgenfalten hervorrufen. Diese zeigt nämlich, dass bereits jeder dritte Nutzer von Videostreaming (33 Prozent) ab 14 Jahren damit seinen klassischen TV-Konsum ersetzt. Befragt wurden dabei 1004 Streaming-Nutzer.

44 Prozent der Streaming-Nutzer gaben an, weniger Fernsehen über Satellit, Kabel oder Antenne zu schauen, seit sie Videos aus dem Netz streamen. Immerhin 18 Prozent gaben an, künftig sogar vollständig aufs klassische Fernsehen verzichten zu wollen. 37 Prozent nutzen Streaming sogar, um sich Live-Ereignisse anzuschauen, obwohl die Signalverzögerung beim Internetfernsehen deutlich größer ist als beispielsweise über Satellit.
 
„Die kommende Zuschauergeneration wird kaum noch feste TV-Sendezeiten kennen“, glaubt Bitkom-TV-Experte Timm Hoffmann. Sie würden sich zunehmend ihr eigenes Programm zusammenstellen. 59 Prozent der Streaming-Nutzer gaben bereits jetzt an, sich nicht unter Zeitdruck zu setzen, wenn sie eine Sendung verpassen könnten. 46 Prozent sagten zudem, dass sie wegen der Möglichkeit, diese später per Streaming nachzuholen, schon einmal auf eine Sendung verzichtet hätten. [ps]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Streaming ersetzt zunehmend klassisches Fernsehen Es gibt sicher so viele Gründe wie es Menschen gibt die sich für Streaming und gegen das klassische TV entscheiden. Fakt ist aber, dass es auch an den Programmstrategien der Sender liegt und jetzt schon langsam eine Zuschauerselektion einsetzt und sich alles neu fragmentiert. Man kann zwar noch nicht von einem Run auf die Streaming- & VoD-Dienste sprechen, aber es hat bereits begonnen, dass sich die Zuschauer um Alternativen bemühen und sich nicht ständig drüber beklagen wollen, dass doch nichts im TV kommt. Beim Streaming- & VoD-TV gibts hingegen immer was zu sehen und das sogar nicht durch den Sender vorgeschrieben durch eine feste Sendezeit. Also nüchtern betrachtet scheint das LinearTV nach und nach über die kommenden Generationen an Bedeutung zu verlieren und darüber machen sich die Sender wohl immer noch keine Gedanken. Für schlechtes Programm + Werbung noch zusätzlich Geld zu bezahlen (HD+, Kabel-HD IPTV-HD usw. alles Bezahlangebote, obwohl dabei immer noch von FreeTV-HD gesprochen wird) und nicht sicher zu sein, ob Serien eventuell abgesetzt oder verschoben werden, da ist absolut keine Substanz und Konsistenz bei den Programmverantwortlichen und haben deswegen auch nur Augen für Eurozeichen in den Billanen, anstatt wirklich den Zuschauer und seine Erwartungen königlich zu behandeln. Dass es da nunehmend Überläufer gibt zum VoD liegt auf der Hand. Aber die werden so weiter machen und sich weiter in die Tasche lügen wie schön doch immer noch alles läuft. Es liegt nicht nur an den neuen Angeboten, dass das LinearTV anbedeutung verlieren wird, das ist nur ein Aspekt von vielen. Ein Wichtiger ist auf jeden Fall, dass bei den Sendern sehr viel falsch läuft und deswegen mehr und mehr VoD nutzen werden.
  2. AW: Streaming ersetzt zunehmend klassisches Fernsehen Sehe ich auch so. "Ergänzt" ist wohl eher der Fall als "ersetzt" Dann gibt es eben "kostenlose Streaming-Portale der Privaten, die eben Streams mit Werbeunterbrechung anbieten. Und da muss dann auch nichts abgesetzt werden. Und wenn es nichts kostet, außer sich der Werbung zu unterwerfen - das machen dann bestimmt nicht wenige. Und schon unterscheiden wir wieder zwischen Pay- und Free-TV.
  3. Also für mich hat Streaming das lineare TV tatsächlich weitestgehend ersetzt - zumindest im fiktionalen Bereich. Für Sport mag das noch nicht in diesem Umfang gelten, wegen des Live-Charakters, aber bei Filmen und Serien schaue ich im Prinzip nur noch on demand und überhaupt nicht mehr linear. Dabei hat mir insbesondere Hulu geholfen, denn damit bin ich heute deutlich aktueller, als es deutsche TV-Zuschauer jemals sein werden.
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