Streaming ohne Ende – Binge Watching immer beliebter

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Nervenaufreibende Cliffhänger sind dank Streamingdiensten wie Netflix, Prime und Co. quasi Geschichte. Denn dort können ganze Staffeln ohne Wartezeit und in einem Rutsch angesehen werden. Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie beliebt das sogenannte Binge Watching ist.

Eben noch war der Schurke kurz davor, sein Geheimnis zu lüften, dann ein brutaler Cut: ein Cliffhanger, wie er im Buche steht. Früher wurden Zuschauer des linearen TV-Programms geradezu auf die Folter gespannt, wie die Handlung ihrer Lieblingsserie weitergeht.

Das sieht heute im Zeitalter der Online-Streamingdienste wie Netflix und Prime anders aus. Kein ewiges Bangen mehr, kein ungeduldiges Abwarten, stattdessen können online alle Folgen ganzer Serien-Staffeln hintereinander weg geschaut werden. Dieses Phänomen wird als Binge Watching bezeichnet und erfreut sich ausgesprochener Beliebtheit.
 
Wie eine aktuelle Studie der Limelight Networks zeigt, ist der globale Konsum von Streaming-Videos erneut gewachsen. Seit 2016 ist die Zeit, die Nutzer von Online-Videos mit Streaming-Inhalten verbringen, von durchschnittlich vier Stunden und 17 Minuten in der Woche auf inzwischen sechs Stunden und 48 Minuten gestiegen – so hoch wie nie zuvor.
 
Die Ergebnisse stammen aus Umfragen von 4.500 Nutzern ab 18 Jahren in Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Singapur, Südkorea, Großbritannien und den USA, die wöchentlich mindestens eine Stunde Online-Videoinhalte konsumieren. Mit mehr als achteinhalb Stunden pro Woche verbingen die US-Amerikaner am meisten Zeit mit Online-Videos, wogegen es die videoaffinen Deutschen gerademal auf fünfeinhalb Stunden bringen.
 
Erstaunlich ist dabei auch das Durchhaltevermögen der Nutzer vor dem Fernseher oder Tablet. Laut der Studie betreiben global rund 82 Prozent Binge Watching bei ihren Lieblingsserien und auch insgesamt ist die damit verbrachte Zeit im Vergleich zum letzten Jahr um 18 Prozent auf durchschnittlich zweieinhalb Stunden pro Sitzung gestiegen. Nach wie vor Spizenreiter in Sachen Ausdauer sind die US-Amerikaner mit gut drei Stunden, gefolgt von Japan (2:43 Stunden) und Großbritannien (2:41 Stunden). Deutschland ist mit knapp zwei Stunden aber auch gut dabei.
 
Der Online-Boom hält also an. Immerhin haben laut der Studie aktuell 70 Prozent der Befragten mindestens einen Streaming-Service abonniert, letztes Jahr lag der Wert noch bei 59 Prozent. Zudem verwenden in diesem Jahr bereits 72 Prozent der Befragten Streaming-Geräte.
 
Das Interesse am traditionellen Fernsehen ist allen Werten zum Trotz immer noch beliebter als Online-Streaming. Etwas mehr als sieben Stunden sehen die Befragten weltweit fern, zwar 50 Minuten weniger als 2018, aber immer noch mehr als die sechs Stunden und 48 Minuten, die für Streaming-Inhalte drauf gehen. Diese Diskrepanz ist in Deutschland noch deutlich größer: lineares Fernsehen nimmt wöchentlich einen Raum von 6 Stunden und 52 Minuten ein und nur 5 Stunden und 31 Minuten werden mit Streaming-Inhalten verbracht.[msr]

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17 Kommentare im Forum

  1. "... Ergebnisse stammen aus Umfragen von 4.500 Nutzern ab 18 Jahren in Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Singapur, Südkorea, Großbritannien und den USA, die wöchentlich mindestens eine Stunde Online-Videoinhalte konsumieren." Also man nimmt eine ganz kleine Gruppe von Leuten aus verschiedenen Kontinenten die ohnehin Streaming schauen ("mind. eine Stunde") und verkauft das als Studie? Die Anzahl könnte man locker mit den Angestellten der Streaming-Konzerne füllen. Passenderweise werden die, die weniger schauen, gleich raus gelassen, da es nicht in die vorgefertigte PR passt. Mit DF hat man immerhin einen guten Abnehmer dafür.
  2. Ich habe es auch gern, wenn ich eine Serie in "Serie" sehen kann, oder wenigstens ein Staffel am Stück. Eine Folge pro Woche kommt für mich keinesfalls in Frage...
  3. Cliffhanger sind nicht Geschichte, die haben sich nur von Folgen-Cliffhangern zu Staffel-Cliffhangern gewandelt... Ich schaue bei Peaky Blinders zB. immer eine Staffel versetzt. Ich schaue nicht die aktuelle Staffel, sondern die letzte, und dann noch die ersten 10 Minuten der aktuellen Staffel. Dann warte ich auf die nächste...
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