Streit bei Motor FM – Gründer geht auf Konfrontationskurs

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Beim Berliner Privatradio Motor FM hängt nach einer geplanten Kapitalerhöhung der Haussegen schief. Mitbegründer und Ex-Universal-Chef Tim Renner droht unverhohlen mit einer Neugründung.

Wie der „Tagesspiegel“ (Samstagsausgabe) berichtete, sei ein jüngst beschlossener Nachschuss von 1,35 Millionen Euro zur Finanzierung des geplanten Wachstums nicht so harmonisch verlaufen, wie es die Pressemitteilung vermuten lasse. Gesellschafter Renner, der 37 Prozent der Anteile an MotorFM hält, knüpfte fünf Jahre nach dem Start die Bereitstellung von weiteren Geldern an einen Umbau der Geschäftsführung.

Der Zeitung sagte er: „Wir tragen eine Kapitalerhöhung mit, wenn die beiden Geschäftsführer ihr Amt aufgeben und wie von uns schon lange gefordert eine professionelle Leitung zulassen“. Der erfahrene Manager übte zugleich harte Kritik an der derzeitigen Führungsspitze des Senders. Sie sei nicht in der Lage, die wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Das frische Geld könne derzeit nicht in die Expansion gesteckt werden, sondern sei nur „eine weitere Zwischenlösung des finanziellen Dauerproblems“.

Das amtierende Geschäftsführer-Duo Mona Rübsamen und Markus Kühn wies die Vorwürfe gegenüber dem „Tagesspiegel“ zurück. Kühn betonte, man genieße weiterhin das Vertrauen der übrigen Investoren. Zudem habe Renner den Zufluss neuer Gelder auf Gesellschafterebene „mit allen Mitteln blockiert“, erhob der MotorFM-Chef harte Vorwürfe.

Laut „Tagesspiegel“-Informationen herrscht im Gesellschafterkreis vor allem Unstimmigkeit über die künftige strategische Ausrichtung des Senders. Renner vertrete die Meinung, die digitale Verbreitung sei nicht konsequent genug weiterverfolgt worden. Auch an der für die Vermarktung wichtigen Hörerzahlen oberhalb der kritischen Masse fehle es derzeit.

Da Renner die Namensrechte an MotorFM hält, nannte er gegenüber der Zeitung eine Neugründung in Eigenregie als Alternative. Das scheint die übrigen Gesellschafter nicht zu schrecken. „Der Sendername MotorFM ist vielfach irreführend und die Markenlizenz läuft ohnehin im Januar 2012 aus. Die Gesellschafter haben bereits beschlossen eine alternative Markenstrategie zu prüfen“, kündigte Kühn an. [ar]

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