Nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie entscheidet sich die Mehrheit der Sportfans für Internet-Streams, um ihre favorisierten Wettkämpfe zu verfolgen. Im vergangenen Jahr hatte noch das Fernsehen die Nase vorn.
Wie aus den Ergebnissen der Untersuchung des Kommunikationsnetzwerks Havas Sport & Entertainment hervorging, schauen 18 von 36 Sportfans ihren Lieblingsport im Internet. Wie das Netzwerk in einer aktuellen Mitteilung erklärte, entscheiden sich damit 36,1 Prozent der Zuschauer für Streams aus dem World Wide Web. 32,1 Prozent nutzen TV-Übertragungen, um ihren bevorzugten Sport zu verfolgen. Damit habe die Internetnutzung die TV-Nutzung im Vergleich zu einer ähnlichen, im vergangenen Jahr durchgeführten Studie überholt.
„Das Internet ist ein interaktives Medium, das Sportbeiträge, die man sehen will, ganz gezielt raussuchen lässt“, erklärte Manfred Bobrowsky von der Universität Wien. Im Fernsehen sei man hingegen darauf angewiesen, was gerade gesendet wird und wann die Ausstrahlung erfolgt. Die Zuschauer hätten nicht immer Zeit, aktuelle Sportwettkämpfe im Fernsehen live zu verfolgen, betonte er.
Die verstärkte Internetnutzung betreffe sowohl Werbetreibende, Rundfunksprecher und Athleten als auch Content-Anbieter und Rechteinhaber gleichermaßen. Diesbezüglich müsse das Vertriebsmodell zukünftig genau beobachtet werden. „Der Schlüssel ist ein Content-Anbieter, der die Anforderungen der Sportfans über alle Plattformen befriedigt“, so Havas-Präsident Lucien Boyer.
Der US-Markt zeige, dass immer mehr Sportfans Pay-TV-Angeboten zugunsten von Internet-Diensten den Rücken kehren. Unter Berufung auf Zahlen des amerikansichen Forschungsinstitutes NPD Group wäre die Zeit, welche die Amerikaner für TV-Shows, Nachrichten oder Sport im Pay-TV aufbringen, zwischen August 2010 und August 2011 um 12 Prozent gesunken. [rh]
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