Studie: OTT-Dienste lösen TV nur langsam ab

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Fachbereiche „Medien“ und „Telekommunikation und Post“ der RTR haben nun die Ergebnisse gemeinsamer Untersuchungen zu den Auswirkungen von so genannten „Over The Top“-Diensten veröffentlicht.

Die Studie der Fachbereiche der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH trägt den Titel „Die Konkurrenz aus dem Netz – OTT-Dienste in Medien und Telekommunikation“. Untersucht wurde der Nutzungsgrad internetbasierter, sogenannter Over The Top-Dienste (OTT), darunter Snapchat, WhatsApp, Youtube und auch Netflix und welche Auswirkungen diese auf die klassischen Geschäftsmodelle von Fernsehveranstaltern und Telekommunikationsanbietern haben. 

Zwar sei der Einfluss von Messenger- und Online-Telefoniediensten auf den Telekommunikationsmarkt deutlich, die Marktanteile der Bewegtbildplattformen sind online weit unter dem, was eigentlich erwartet wird.
 
So seien die Österreicher ab 14 Jahren zu 81 Prozent im linearen TV-Angebot unterwegs. Werden On-Demand-Angebote wie die ORF-Mediathek oder heimische Aufzeichnungen hinzugezählt, kommt man sogar auf 88 Prozent. Netflix und Amazon Prime Video bewegten sich hingegen bei lediglich jeweils 1,2 Prozent, YouTube schafft immerhin 3 Prozent. Dies ergibt die „Bewegtbildstudie 2017“ der GfK Austria.
 
Im Hinblick auf die jüngere Zielgruppe würde ein Unterschied jedoch deutlich. Zuschauer zwischen 14 und 29 Jahren genössen nur noch zu 59 Prozent das klassische Fernsehen, die Internetdienste hätten zusammen mit den Sozialen Medien einen Anteil von 26 Prozent.
 
Aus dem Bereich Telekommunikation ergab die Studie, 73 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren nutze OTT-Dienste für Nachrichten oder Telefonie. Am stärksten vertreten sei natürlich WhatsApp mit 64 Prozent, darauf folgen Facebook Messenger, Skype und Snapchat.
 
Damit lösten die OTT-Dienste nicht nur SMS ab, sondern auch die klassische Telefonie. Zwischen 2012 und 2016 seien deswegen die vertelefonierten Minuten im Fest- und Mobilnetz 13 Prozent gesunken. Versandte SMS nähmen hingegen in diesem Zeitraum um ganze 61 Prozent ab. Dank des leichteren Zugangs zu WhatsApp und Co. sei bei 61 Prozent der Befragten das Kommunikationvolumen gestiegen. 

[jk]

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6 Kommentare im Forum

  1. Lustig dass ich das vor längerer Zeit ganz ohne "Studie" vorausorakelt hab. Jetzt kommt man mit einer ABM-Studie daher...?! Ohne ABM gäbe es ggf wieder mehr ohne Beschäftigung. Also d'accord. Trotzdem immer wieder witzig solche unnützen Studien, wenn man das auch ohne diese schon vorher mitbekommt...
  2. Diese Studie betrifft nur Österreich. Es ist momentan völlig unklar, ob das OTT-Problem auch in Deutschland auftrifft. Ich hoffe, es gibt hierzu dann auch eine Studie, die uns aufklärt. Die Aufklärung dieser Frage scheint dringender als je.
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