Südsee statt Knast – ZDF zeigt „Somewhere in Tonga“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Manche jugendliche Straftäter bekommen eine zweite Chance der besonderen Art: einen Aufenthalt in Sibirien, Afrika oder auf einer Pazifikinsel, um zurück in ein geregeltes Leben zu finden. Der Film „Somewhere in Tonga“ zeigt Vor- und Nachteile dieser Projekte.

In die Südsee statt in den Knast? Was zunächst wie eine Belohnung klingt, ist für den 16-jährigen Marcel eine Strafe. Der Jugendliche hat reichlich Mist gebaut in seinem jungen Leben. Drogen und Gewalt. Nun hat er einen Sozialarbeiter niedergestochen, Gefängnis droht. Der Sozialpädagoge Wolski will Marcel helfen. Auf einer unbewohnten Insel im Südpazifik will er dem Jugendlichen eine zweite Chance geben. Der Film „Somewhere in Tonga“ von Regisseur Florian Schewe erzählt die auf einem tatsächlichen Fall basierende Geschichte eines Traumes, zu sehen im ZDF in der Nacht zum Dienstag (00.15 Uhr).

Sozialpädagoge Wolski (Sascha Alexander Gersak) will aussteigen, und zwar in Tonga. Für den Neuanfang gibt er seine gesamten Ersparnisse dran. Er träumt davon, dort jungen Kriminellen zu helfen. Marcel (Luis Pintsch) wird Wolskis erster Fall.
 
Regisseur Schewe, der auch das Buch zum Film schrieb, zeichnet den Weg, den die beiden Männer gehen, realistisch und unaufgeregt nach, was dem Film einen dokumentarischen Charakter gibt. Zu diesem Eindruck trägt auch die Tatsache bei, dass der Regisseur keine altbekannten Darsteller gewählt hat. Vielmehr stehen unverbrauchte Gesichter vor der Kamera, für Luis Pintsch ist es gar die erste Rolle. Da passt es auch, dass das ZDF den Film in der Reihe „Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten“ laufen lässt.
 
Für Wolski und Marcel läuft es – wie zu erwarten – nicht gleich rund im Südpazifik. Der Jugendliche ist nur widerwillig mitgereist. Und das Geld, das Wolski einem Freund vorab nach Tonga geschickt hat, um ihm ein Haus zu besorgen, hat der Freund anderweitig ausgegeben. Wolski und Marcel stehen auf der unbewohnten Insel Kenutu zwischen Palmen und haben sonst nichts. Die Stimmung ist am Boden. Zumal Marcel hier keine Drogen hat.

[Ute Wessels]

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