TV-Riese Amazon: Ein Online-Händler verändert den Markt

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Glaubt man den aktuellen Erhebungen, ist Amazon bereits mit großem Abstand Marktführer bei Abo-basierten Online-Videotheken. Mit dem Fire TV Stick, einem Streaming-Device zum absoluten Einstiegspreis, könnte das Unternehmen den Markt weiter befeuern.

Bei Amazon Deutschland kann man durchaus zufrieden sein. Innerhalb eines Jahres konnte der hauseigene Dienst Prime Instant Video hierzulande zum meistgenutzen Video-on-Demand-Angebot auf Abo-Basis aufgebaut werden – jedenfalls wenn man von einer aktuellen Umfrage von Goldmedia ausgeht. Maßgeblichen Anteil dürfte daran die hauseigene Set-Top-Box Fire TV haben, die im September 2014 auf den Markt kam und sich binnen kürzester Zeit zu einem echten Verkaufserfolg entwickeln konnte.

Nun legt Amazon nach: Mit dem Fire TV Stick bringt der Online-Riese quasi den kleinen Bruder der Streaming-Box auf den Markt, der den eigenen VoD-Dienst und die Angebote von Konkurrenten wie Netflix auf den heimischen TV-Bildschirm bringt. Die Nachfrage dürfte groß sein. Dafür könnte allein schon der attraktive Preis sorgen: Für Prime-Kunden liegt der Einführungspreis bei lediglich 19 Euro. Wer Amazon Prime neu abonniert, zahlt sogar nur 7 Euro. Zumindest in den USA, wo der Fire TV Stick bereits seit dem letzten Jahr erhältlich ist, war dieser lange Zeit das bestverkaufte Heimelektronik-Produkt überhaupt. 
 
Es wäre also wenig überraschend, wenn es Amazon gelingen würde, die Popularität seines eigenen Video-on-Demand-Dienstes ein weiteres Mal zu steigern. Doch nicht nur Amazon selbst dürfte profitieren. Auch Konkurrenten wie Netflix kommen über den Fire TV Stick in weitere Haushalte und können ihre technische Reichweite über den Absatz des Devices steigern. Somit profitiert der immer noch relativ junge Video-on-Demand-Markt insgesamt von den Vorstößen des Online-Händlers – ein Markt, der sich nach langem Dornröschenschlaf auch in Deutschland endlich im Aufbruch zu befinden scheint.
 
Die Auswirkungen auf die TV-Landschaft dürften schon bald sichtbar werden. Schon jetzt können und wollen sich die klassischen TV-Veranstalter dem Trend nicht mehr verschließen. So werden ARD und ZDF mit ihren eigenen Mediatheken direkt beim Start des Fire TV Sticks an Bord sein. Auch Clipfish, das werbefinanzierte VoD-Portal der Mediengruppe RTL, will es sich auf den Amazon-Devices bequem machen. [ps]

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27 Kommentare im Forum

  1. AW: TV-Riese Amazon: Ein Online-Händler verändert den Markt Irreführende Überschrift! Es müsste VoD-Riese heißen, da Amazon einerseits keine TVs verkauft und es andererseits bekanntlich eine Konvergenz der Abspielgeräte mit Display gibt. Genaugenommen besteht bei VoD auch ein Mitnahmeeffekt des Prime-Angebots, was noch keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Nutzung zuslässt. Ich glaube ich bewerbe mich mal als Volontär in der DF-Redaktion.
  2. AW: TV-Riese Amazon: Ein Online-Händler verändert den Markt Drück auf den Link oben, dann siehst du doch den payed Link http://www.amazon.de/Amazon-W87CUN-Fire-TV-Stick/dp/B00KAKPZYG/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1427184104&sr=8-1&tag=df01c-21 Aber das ist eben mal Sinn einer Firma (hier "Auerbach Verlag"), da darf man keinen Vorwurft machen das jemand Geld verdienen möchte. Das gehört eben dazu.... nur die Verpackung könnte besser sein, Lob-Gehudel ist langsam hier zu viel. Da werden die größten Receiver-Krücken hoch in den Himmel gelobt, leider aber alles negative zum Gerät überhaupt gar nicht erwähnt.
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