„Tatort“ Norddeutschland: Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Während Hamburg mittlerweile das „Tatort“-Hoheitsgebiet von Til Schweiger ist, grast Wotan Wilke Möhring den gesamten Norden nach Verbrechern ab. Diesmal führen ihn seine Ermittlungen nach Wilhelmshaven, wo er als frisch gebackener Bundespolizist dem Tod zweier Polizisten auf die Spur geht.

Im Fernsehen ist es der dritte Einsatz für Wotan Wilke Möhring als „Tatort“-Ermittler – am Filmset steckt er bereits im vierten Fall und hat den fünften sogar schon abgedreht. Als Hauptkommissar Thorsten Falke steht er gemeinsam mit Kollegin Katharina Lorenz, gespielt von Petra Schmidt-Schaller, unermüdlich für die ARD-Krimireihe vor der Kamera. Dabei jagt der 46-Jährige – beim NDR für Hamburg und Umgebung zuständig – an den verschiedensten Orten im Norden Verbrecher. Erst in Hamburg, dann auf der Nordseeinsel Langeoog, am Sonntag (27. April/20.15 Uhr) in Wilhelmshaven, danach in Oldenburg und dann wieder in der Hansestadt.
 
Der dritte Film, „Kaltstart“ (Regie: Marvin Kren), bringt denn auch eine Premiere in der „Tatort“-Geschichte auf den Bildschirm: Erstmals ermitteln mit Falke und Lorenz nun zwei Kommissare für die Bundespolizei. Statt einer LKA-Dienststelle gehören sie einer Mobilen Fahndungseinheit an. „Wir können jetzt überall sein und so spannende Themen wie Schleusung und Drogenhandel behandeln“, erklärt Hauptdarsteller Möhring im Presseheft. „Sogar über die deutsche Bundesgrenze hinaus können wir tätig werden oder bei internationalen Fußballspielen“, sagt der prominente Fan von Borussia Dortmund.

In „Kaltstart“ verschlägt es ihn an den JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Der 2012 eröffnete einzige Tiefwasserhafen Deutschlands ist uneingeschränkt für die größten Containerschiffe erreichbar. Die jährliche Umschlagkapazität liegt bei 2,7 Millionen Containern, 2013 waren es rund 76 000. Schon während der Entstehung sorgte das rund eine Milliarde Euro teure Projekt für negative Schlagzeilen. Diese Entwicklungen haben die Autoren aufgegriffen, wie Redakteur Donald Kraemer sagt. Sie zeigen, „wie Großprojekte und deren Scheitern einfache Menschen mit in den Abgrund ziehen können“.
 
Der Tod zweier Polizisten und eines ermordeten Schleusers sind es, die Falke und Lorenz nach Wilhelmshaven führen. Zunächst beschäftigen illegale afrikanische Migranten die Ermittler. Doch schon bald wird ihnen klar, dass es um noch viel mehr geht als um Schleusung – bis hin zu Waffenhandel und überwachungsszenarien. Jemand beobachtet die beiden Kommissare die ganze Zeit über, wie überwachungsbilder zeigen, während ihr Fall sich zunehmend komplexer zeigt und immer größere Ausmaße annimmt – die Geschichte aber auch überfrachtet und immer konstruierter wird.
 
Der JadeWeserPort liefert mit gespenstisch wirkender Leere und Weite die perfekte Kulisse für großartige Bilder (Kamera: Moritz Schultheiß). „Ist ja überhaupt nichts los hier, krasse Fehlplanung“, meint Falke, den die Trauer über den Tod einer Kollegin wütend macht. „Das war bei der Planung nicht zu erahnen“, sagt Lorenz. „Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich ist der Frachtverkehr eingebrochen. Und trotzdem: Die modernen Containerriesen passen nur hier in den Tiefwasserhafen.“ Falke nörgelt weiter: „Wo sind sie denn, die großen Pötte? Ich sehe keine!“
 
Das Ermittler-Duo der beiden überzeugenden Schauspieler ergänzt sich perfekt – gerade bei dem Kaltstart, den sie als Bundespolizisten in Wilhelmshaven hinlegen müssen. Wo Falke aufbraust, bremst Lorenz. „Wie wär’s eigentlich mit ein bisschen mehr Diplomatie?“ empfiehlt sie ihm angesichts der Reibereien, die Falke als neuer Ermittlungsgruppenleiter mit Kollegen hat. „Ist doch immer so, wenn ein neuer Chef kommt. Die sollen mal den Ball flach halten“, meint er. „Diplomatie! Ist ja genau mein Ding!“ 
 
„Wir haben das so angelegt, dass die Lorenz ihn vom Verstand her erfasst und er sie vom Bauch her, dass sie sich dann aber in der Mitte treffen“, erklärt Schmidt-Schaller (33). Das Leben der Ermittler jenseits ihres Jobs spielt keine Rolle. Vom ersten Drehtag als „Tatort“-Kommissar an hatte Möhring, dessen zweiter Fall mit 10,74 Millionen Zuschauern den ersten (zehn Millionen) sogar noch übertraf, betont: Er lege mehr Wert auf die Fälle und das, was sie mit den Ermittlern machen, als auf „Privatgedöns“.
 
Die Ermittlungsgruppe um Falke und Lorenz bildet sich derweil bedingt durch die Arbeit für die Bundespolizei mit jedem Fall neu. Im Herbst ist das Duo in Oldenburg zu sehen, Ostern 2015 in Hamburg.

[Dorit Koch/das]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: "Tatort" Norddeutschland: Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist Das verstehe ich jetzt nicht Herr Möhring und Herr Schweiger waren doch beide schon im Hamburger Tatort zusehen und auch Herr Möhring nächsten Ostern, ausserdem übernimmt nachdem Frau Furtwängler gröstenteils die arbeit eingestellt hat in Niedersachsen Herr Möhring diese aufgabe. frankkl
  2. AW: "Tatort" Norddeutschland: Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist Hatte der Tatort irgend eine nachvollziehbare Handlung?
  3. AW: "Tatort" Norddeutschland: Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist Ja! Wotan rennt, verfolgt von einer Drohne.
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