Test: Burmester 113

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Ein Burmester in Klein

Das Angebot an D/A-Wandlern ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Die Geräte, die dabei in den Hi-Fi-Markt gedrückt werden, weisen kaum Alleinstellungsmerkmale auf. Anders ist es beim Burmester Wandler.

Auf welchem Wege begeistert man die Jugend für anspruchsvolle, audiophile Technik? Nein, das war bestimmt nicht die Frage, die Dieter Burmester sich stellte. Aber wo genau liegt eigentlich der Missing Link? Viele von uns, jung wie auch älter, besitzen ein Mobiltelefon, welches meist auch mit einer Bluetooth-Übertragung ausgestattet ist. Nun gut, aber wieso soll ich meine Musik vom Telefon aus hören? Vielleicht machen nicht Sie es, aber Ihre Tochter oder Ihr Sohn an Ihrer Hi-Fi-Anlage.
 
Denn diese Zielgruppe trägt mehr neue Musiktitel in ihren Telefonen umher, als Sie aus dem Programm Ihres Lieblingsradiosenders kennen. Der 113er ist aber auch für den etablierten Musikfreund interessant, bietet er doch noch ganz andere Möglichkeiten. Mit den bekannten Digitalaudioschnittstellen im optischen und im koaxialen Format sowie der neueren Lösung USB stehen noch mehr Anwendungen bereit. Die USB-Übertragung bietet zwei Modi an: Die Audio-Class-1-Übertragung bis 24 Bit/96 Kilohertz (kHz), die sehr sicher von allen Computerbetriebssystemen beherrscht wird und der Audio-Class-2-Modus bis 24 Bit/192 kHz.

Macintosh-Rechner bieten für Audio-Class-2 einen Standard-Gerätetreiber, PC-Systeme benötigen einen angepassten Gerätetreiber. Sehr schön ist, dass Sie für die Bedienung an dem kleinen handlichen Gerät jeweils eine Taste finden, genau wie auf der Fernbedienung. Und noch etwas ist nennenswert: Neben den beiden XLR-symmetrischen Ausgängen gibt es bei Burmester nun auch unsymmetrische RCA-Buchsen – eine Anpassung an den Massenbedarf, wie wir meinen.
 
Beim Blick in das Innere stellt der Technikbegeisterte fest: „Oh, die haben sich die Mühe gemacht, sämtliche Beschriftungen von den Chips zu schleifen!“ Die Produktpiraterie bringt ihre eigene Gegenbewegung mit sich. Es ist beachtlich, was die Berliner Firma mit ihren eigenen Bestückungsautomaten an Subminiatur SMDs auf die Leiterplatten bringt. Dabei werden klang- und leistungsintensive Bauteile noch „Through The Hole“ gelötet.

In dem handlichen, mit einem Aluminium-Panzer versehenen Gerät stecken ein passiver Netzfilter, ein Miniatur-Schaltnetzteil sowie unterschiedliche Stationen der Betriebsspannungsaufbereitung für die einzelnen Schaltungsabschnitte. Zu den schätzenswerten Eigenschaften bei den Burmester-Geräten zählen die jeweils getrennten Massesysteme für digitale und analoge Schaltungen. Das hält grundsätzliche, gegenseitige Beeinflussungen fern. Da sich die USB-Kommunikation zwischen den beiden Modi umschalten lässt und die Größe des Chipsatzes zu groß für einen XMOS ist, bietet der Markt zurzeit nur eine weitere Variante von Tenor an.
 
An welcher Stelle nun die Verarbeitung der beiden möglichen Bluetooth-Audiocodecs stattfindet, lässt sich auch schwer bestimmen. Sicher ist aber, dass Burmester beide Varianten implementiert hat und auch per Tastendruck zur Auswahl stellt. Neben dem stärker verlustbehafteten SBC-Codec, der ähnlich der Übertragung eines Internetradiostream ist, kommt auch der weniger verlustbehaftete aptX-Codec zur Auswahl. Er lässt Datenraten zu, die bei einer Übertragung von CD-Inhalten kaum einen Unterschied hörbar machen. Zur Kontrolle der Kommunikation leuchtet ein in die Aluminium-Front gefräster Zahn auf, eine tolle optische Persiflage für Bluetooth, genauso wie die persönliche farbliche Auswahl für das Leuchten.

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