Der neue ZDF-Intendant Thomas Bellut kennt sich mit dem Fernsehgeschäft bestens aus. Bereits 1984 begann er seine Karriere als Volontär des Mainzer Senders, nun nimmt er im Chefsessel platz und tritt damit die Nachfolge von Markus Schächter an.
Seine erste Redakteursstelle bekam der als ruhig und sachlich geltende Medienprofi beim „Länderspiegel“. Zuschauern dürfte er vor allem als Moderator von Wahlsendungen und dem Format „Politbarometer“ bekannt sein. In „Was nun…?“ befragte er die Politprominenz. Anschließend stieg der heute 57-Jährige im Haus zum Programmdirektor auf – bereits einer der einflussreichsten Posten im Sender.
Bellut wurde in Osnabrück geboren, ein Studium in Münster (Politik, Geschichte, Publizistik) schloss er mit einer Doktorarbeit ab. Anschließend schrieb er kurze Zeit für die „Westfälischen Nachrichten“, wechselte dann ins Fernsehfach auf den Mainzer Lerchenberg. 1986 ging Bellut als Korrespondent nach Berlin, kehrte jedoch nach zwei Jahren als Referent des Programmdirektors nach Mainz zurück.
Von 1990 an baute er als Redaktionsleiter die ZDF-Sendungen „Familienmagazin“ und „Reiselust“ auf, bevor er Leiter der „blickpunkt“-Redaktion wurde. Hier war er unter anderem für innenpolitische Sondersendungen und Wahlberichterstattung verantwortlich. Von Anfang 1997 an leitete er für mehr als fünf Jahre die ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik. In dieser Zeit moderierte er unter anderem das „ZDF spezial“ und das „ZDF-Politbarometer“. Vor zehn Jahren stieg der als eher konservativ geltende Journalist zum Programmdirektor auf.
Mitte Juni 2011 wurde Bellut mit überwältigender Mehrheit zum Intendanten gewählt. Er war als einziger ins Rennen um die Nachfolge von Markus Schächter gegangen und hatte vom Fernsehrat einen großen Vertrauensvorschuss bekommen. Eine der offenen Fragen beim ZDF hat Bellut ein paar Tage vor Amtsantritt noch schnell gelöst – und Markus Lanz offiziell als Nachfolger von Thomas Gottschalk als „Wetten, dass ..?“-Moderator präsentiert. [rh]
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