Time Warner Cable: Weniger Abonnenten, mehr Umsatz

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der amerikanische Kabelriese Time Warner Cable hat seinen Umsatz in den vergangenen sechs Monaten trotz sinkender Abonnentenzahlen um 4,7 Prozent steigern können.

Demnach stieg der Gewinn in den ersten sechs Monaten von 9,33 Milliarden Dollar im Jahr 2010 auf 9,77 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Wie aus dem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Halbjahresreport des Kabelunternehmens hervorgeht, konnten vor allem die Umsätze bei den privaten High-Speed-Anschlüssen sowie den geschäftlichen Telefonanschlüssen gesteigert werden. 
 
Das EBIDTA stieg im ersten Halbjahr um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,42 auf 3,55 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn betrug von Januar bis Juni 2,038 Milliarden Dollar. Dies entspricht einem Gewinnplus von 15,3 Prozent um Vorjahresvergleich (2010: 1,768 Milliarden Dollar). Unterm Strich erwirtschaftete der US-Konzern einen Reingewinn von 745 Millionen Dollar, 34,0 Prozent mehr als im Vorjahr (2010: 556 Millionen Dollar).
 
Allein im Privatkundenbereich erwirtschaftete der Kabelriese 8,56 Milliarden Dollar Umsatz. Im TV-Bereich verzeichnete Time Warne Cable 5,33 Milliarden Dollar Umsatz. Im Internet-Segment waren es 2,2 Milliarden, im Telefongeschäft 990 Millionen Dollar.

Im zweiten Quartal verzeichnete der Konzern ein Umsatz von 4,944 Milliarden Dollar (2010: 4,734 Milliarden Dollar). Das EBIDTA betrug in den vergangenen drei Monaten 1,824 Milliarden Dollar (2010: 1,751 Milliarden Dollar). Damit erwirtschaftete das Unternehmen von April bis Juni einen operativen Gewinn von 1,063 Milliarden Dollar (2010: 918 Millionen Dollar) sowie einen Reingewinn von 420 Millionen Dollar (2010: 342 Millionen Dollar).
 
Während das finanzielle Ergebnis den Kabelanbieter erfreuen dürfte, sollten ihm die sinkenden Kundenzahlen Kopf zerbrechen bereiten. Während sowohl bei den Internet- als auch bei den Telefonkunden ein leichter Zuwachs zu verzeichnen war, hat Time Warner Cable 130 000 Kunden im TV-Bereich im zweiten Quartal des Jahres verloren.
 
Während einige Analysten den Rückgang mit mehr Internet-TV-Angeboten begründen, sieht Analyst Dan Rayburn dem Branchendienst „Cnet“ (Donnerstagsausgabe) zufolge vor allem die anhaltende Krise als Grund für den Rückgang an Kabel-TV-Kunden. Seiner Meinung nach würden alle Kabelbetreiber in Jahren von wirtschaftlichen Krisen und Immobilien-Leerstand, rückläufige TV-Kundenzahlen verzeichnen. Verallgemeinert würde dies bedeuten, es kündigen jene ihren Kabelvertrag, die mit ihrem Haus bereits alles andere verloren haben.
 
Insgesamt gingen die Kundenzahlen von Time Warner Cable um 74 000 zurück. Am Ende das zweiten Quartals hatte der Kabelkonzern insgesamt 14,454 Millionen Kunden, von denen 5,8 Millionen Single-Play-Verträge buchten, 4,8 Millionen Double-Play und 3,8 Millionen Triple-Play-Angebote nutzten. Im TV-Bereich waren es 12,067 Millionen.
 
Time-Warner-Cable-CEO Glenn Britt führte die guten Geschäftszahlen auf steigende Umsätze im Geschäftsbereich und höheren durchschnittlichen monatlichen Ausgabe eines Kunden (ARPU) zurück, ohne dass zum ARPU-Wert detaillierte Angaben gemacht wurden.
 
Der US-Kabelriese Time Warner Cable zählt zu den größten Anbietern von Kabel- Internet- und Telefonie-Diensten in den Vereinigten Staaten. Der Konzern ist in 28 Bundesstaaten vertreten und besitzt 31 Unternehmensbereiche. Die Firmenzentrale ist im Time Warner Center in Midtown Mannhattan, New York, angesiedelt. [js]

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