Transparenz: ARD-Vorsitzende legt Pensionsansprüche offen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Öffentlich-Rechtlichen wollen transparenter werden. MDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Karola Wille geht mit gutem Beispiel voran und legt ihre Pensionsansprüche offen.

Mehr Transparenz bei den Öffentlich-Rechtlichen: Die Altersbezüge, die die ehemaligen Mitarbeiter von ARD und ZDF kassieren, reißen ein riesiges Loch in die Haushaltskasse. Besonders gut bezahlt werden soll dabei das Führungspersonal, aber wie viel – darüber schweigt man sich meist aus. Karola Wille, MDR-Intendantin, die sich in ihrer Amtszeit als ARD-Vorsitzende für mehr Transparenz einsetzt, geht nun mit gutem Beispiel voran und macht den Anfang.

So hat die ARD-Vorsitzende nun ihre Pensionsansprüche öffentlich gemacht. „Je nachdem, wie lange ich den Job mache, steigt der Anspruch auf maximal 75 Prozent des letzten Grundgehalts“, sagte Wille der „Bild am Sonntag“. Da sie derzeit 275.000 Euro im Jahr verdient, entstünde ein Anspruch von mehr als 17.000 Euro im Monat. Damit wird Wille im Alter eine höhere Pension beziehen, als Alt-Kanzler Helmut Kohl sie derzeit erhält, dieser bezieht 12.800 Euro im Monat. [kw]

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15 Kommentare im Forum

  1. Tut mir leid, wenn hier wieder ein paar Leute billigen Populismus in meinem Beitrag sehen, aber solche Ansprüche sind in der heutigen Zeit einfach abartig. Man spricht immer davon, dass Beamte ja nicht so viel verdienen wie in der freien Wirtschaft und deswegen höhere Pensionsansprüche gerechtfertigt sind, aber bei 275 000 für eine MDR Intendantin sehe ich das Problem mit dem relativ niedrigeren Gehalt nicht. Ein Bereichsleiter in einem sehr großen Unternehmen verdient vielleicht so viel, wenn er Glück hat. Und nun zum Pensionsanspruch. Vergleichen wir einmal: Rentner, Arbeiten bis 67, bald bis 70, Standardrentenniveu 2014/2029: 48,1%/44,6% vom DURCHSCHNITTLICHEN GEHALT Pensionär, Arbeiten bis ?
  2. Es stellt sich mir die Frage ob Fr. Wille auch noch weitere Rentenansprüche aus früheren Tätigkeiten hat und diese den Rentenanspruch gegenüber dem Sender entsprechend kürzen. Sonst entsteht ggf. eine Überversorgung, d.h. mehr Gesamtrente als letztes Grundgehalt.
  3. Auch ich finde den Schritt mutig, denn Frau Wille muss wissen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die Verständnis für die Höhe ihrer Rente haben werden. Letztlich wird sie sich aber denken: Nehmen kann es mir niemand, also ... so what? In Anbetracht der Tatsache, dass es hier um ein "Unternehmen" geht, das sie dem Wettbewerb praktisch gar nicht stellen muss und dessen Einnahmen automatisch durch Pflichtzahler generiert werden, finde ich sowohl die Höhe der Bezüge als auch der Renten ungerechtfertigt. Die Leistungen der Mitarbeiter/innen im ÖR lassen sich selbst nach objektiven Maßstäben nicht mit den Anforderungen vergleichen, die im Zuge der fortschreitenden Globalisierung an Unternehmen gestellt werden. Und selbst dort sind solche Bezüge die absolute Ausnahme - ich kenne jedenfalls keinen Bereichsleiter, der eine Rente in dieser Höhe bezieht.
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