Trotz Kameraüberwachung: Steigende Zahl von Hauseinbrüchen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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In einigen deutschen Bundesländern beginnen bald die Sommerferien. Neben der Wahl des passenden Reiseziels sollten sich Hausbesitzer auch um einen wirkungsvollen Einbruchsschutz kümmern. Statistiken zufolge steigt während der Ferienzeit die Anzahl der Einbruchsdelikte.

Welche Häuser sind besonders einbruchsgefährdet?
Von Fachleuten wird die mangelnde Sicherheitsausstattung bei Haustüren und Fenstern vieler Häuser und Wohnungen bemängelt. Oft gelangen Einbrecher trotz Überwachungskameras, Sicherheitsschlössern und Türsicherungen in das Gebäudeinnere. Mit wechselnden Tricks verschaffen sich potenzielle Diebe Zutritt zu den Räumlichkeiten ihrer Opfer. Zu den beliebtesten Maschen der Einbrecher zählen Experten zufolge unterschiedliche Klingel-Tricks, das Ausspionieren der Anwohner, der Beerdigungstrick sowie die sogenannten Gaunerzinken. Um zu erfahren, ob Hausbesitzer verreist sind, schauen Diebe zunächst auf den Briefkasten. Wenn dieser tagelang nicht geleert wird, gehen sie davon aus, dass niemand zuhause ist. Sicherheitsexperten raten deshalb, Familienangehörige, Nachbarn oder Freunde mit der Leerung des Briefkastens zu beauftragen. Ein Haus, bei dem ständig die Rollläden heruntergelassen sind, erweckt ebenfalls einen unbewohnten Eindruck. In manchen Fällen klingeln Einbrecher in unregelmäßigen Abständen an der Haustür. Wenn die Tür nicht geöffnet wird, sind die Langfinger überzeugt, dass die Bewohner verreist sind.
 
Ein weiterer Trick, den Diebe häufig anwenden, besteht in einem kleinen Stück Plastik, das in die Haustür gesteckt wird. Falls das Plastikteil nach einer gewissen Zeit immer noch in der Tür steckt, weiß der Täter, dass niemand anwesend ist. Um sich vor Einbruchsversuchen zu schützen, sollten Eigentümer und Mieter die Maschen der Diebe kennen. In diesem Zusammenhang finden sich weitere nützliche Informationen über das Thema Einbruchschutz, der Installierung von Sicherheitsausrüstungen sowie zu den Tricks auf notprofi.de. Seit einiger Zeit werden die Sozialen Medien zunehmend von Einbrechern auf der Suche nach potenziellen Opfern genutzt. Wer in einem Post mitteilt, dass er sich gerade im Urlaub befindet, riskiert, dass Diebe diese Gelegenheit zum Einbruch nutzen. 

Gaunerzinken und andere Tricks
Als besonders dreiste Masche wird von Sicherheitsexperten der sogenannte Beerdigungstrick bezeichnet. Die Einbrecher informieren sich anhand von Todesanzeigen in den örtlichen Tageszeitungen über das Datum einer Beerdigung sowie die Adresse der Hinterbliebenen. Während die Trauernden an der Beerdigung teilnehmen, schlagen die Einbrecher ungestört zu. Fachleute raten deshalb, in einer Todesanzeige keinesfalls die eigene Anschrift anzugeben. Demnach besteht die Möglichkeit, die Adresse des Bestatters zu veröffentlichen, der auch die Weiterleitung der Trauerpost übernimmt.
 
Zu den häufig genutzten Einbrecher-Maschen zählen unterschiedliche Klingel- Tricks, mit denen Diebe versuchen, in das Haus ihrer Opfer zu gelangen. Um Mitleid zu erwecken, wird eine Notsituation vorgetäuscht und um ein Glas Wasser gebeten. Während das Opfer in der Küche das verlangte Wasser holt, suchen die Diebe in Windeseile nach Geld oder Schmuck. Die Polizei berichtet von Fällen, in denen sich Einbrecher als Postboten oder neue Nachbarn ausgaben, um sich auf diese Weise Zugang zu verschaffen. Deshalb wird empfohlen, niemand in die Wohnung zu bitten, der nicht persönlich bekannt ist oder sich entsprechend ausweisen kann. Bestimmte Markierungen, die auf den ersten Blick an die Kritzeleien von Schulkindern erinnern, sind sogenannte Gaunerzinken, mit denen Einbrecher Häuser markieren. Anhand der Gaunerzinken werden wichtige Informationen über das Haus an andere Einbrecher weitergegeben. Zu den Informationen zählt beispielsweise das Vorhandensein einer Alarmanlage oder einer Gebäudeüberwachung durch einen Wachhund. Die Zeichen weisen ebenfalls darauf hin, ob sich ein Einbruch in das jeweilige Objekt lohnt. Wer solche Markierung entdeckt, sollte umgehend die Polizei verständigen und die Zeichnungen erst danach entfernen. [red]

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22 Kommentare im Forum

  1. Einbruchsicherungen wo der Einbrecher einen elektrischen Schlag bekommt, würde ich mir für wünschen. -> und wenn das Gesindel daran eine Lebensinkompatiblität erleiden würde....wäre das kein Verlust.
  2. Ich habe zuhause auch eine Kamera, und das Bild wird bei Bewegung unverzögert mit Alarm auf mein Handy geleitet. Vom Arbeitplatz nach Hause brauche ich 3 Minuten mit dem Fahrrad, allerdings frage ich mich, was dann? Ich würde Arbeitskollegen bitten die Polizei anzurufen und selber sofort losfahren. Nach dem Aufbrechen der Türe hätte der Einbrecher also 3 Minuten, bis wir uns vor der Türe begegnen... aber will ich das überhaupt? Und was wenn mir der Einbrecher im Treppenhaus von oben nach unten entgegen kommt? Wäre es nicht verlockend ihn "aus Versehen" anzurempeln und zu Fall zu bringen? Was wenn er sich bei dem versehentlichen Unfall verletzt? Das will ja keiner...
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