Trotz Netflix: „House of Cards“ auch in Zukunft zuerst bei Sky

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der angekündigte Deutschlandstart von Netflix weckt durchaus große Erwartungen. Zumindest die Hoffnungen auf neuen Folgen von „House of Cards“ wird Netflix zunächst allerdings nicht erfüllen können. Denn in Deutschland wird weiterhin Sky das Erstausstrahlungsrecht an der Serie besitzen. Grund ist die rechtliche Situation.

Nach monatelangen Spekulationen ist die Katze seit Mittwoch endgültig aus dem Sack. Der Online-Videodienst Netflix will gegen Ende des Jahres auch in Deutschland an den Start gehen. Breite mediale Aufmerksamkeit auch hierzulande hatte Netflix im vergangenen Jahr durch die Co-Produktion der TV-Serie „House of Cards“ erlangt, die in den USA in der Folge exklusiv auf dem Video-on-Demand-Portal des Anbieters lief. Als bemerkenswert galt dabei, dass sich erstmals ein VoD-Anbieter an eine Serienproduktion wagte, die man in ihrer Größenordnung wohl allenfalls einem führenden Pay-TV-Network wie HBO zugetraut hätte.

In Deutschland und Östereich wird das Unternehmen jedoch mit „House of Cards“ nicht punkten können, denn hierzulande liegen die Exklusivrechte für die Erstausstrahlung der Serie beim Pay-TV-Anbieter Sky. Dies stellte Peter Schulz, Vice-President of On-Demand-Programming bei Sky Deutschland, am Donnerstag auf der Anga Com noch einmal klar. „‚House of Cards‘ gibt es in Deutschland zuerst bei uns und erst deutlich später bei anderen“, gab sich der VoD-Verantwortliche von Sky selbstbewusst. Auch kommende Folgen der Serie werden demnach bei Sky längst verfügbar sein, bevor Netflix selbst sie zeigen darf.
 
Ausschlaggebend ist die rechtliche Situation. Während Netflix seinerzeit in den USA damit punkten konnte, sich die Exklusivrechte an „House of Cards“ gesichert zu haben, hatte Sky hierzulande nicht lange gefackelt, als es um den Einkauf der Rechte ging. Allein anhand dieses Umstandes wird klar, dass der deutsche Markt auch für einen Gobal-Player wie Netflix noch einmal anders funktioniert als andere Märkte. Ein Automatismus, nach welchem ein Exklusivdeal in den USA auch einen Exklusivdeal in Deutschland oder anderen Ländern bedeutet, existiert nicht.
 
Insgesamt, so glaubt Schulz, werde jedoch die tatsächliche Strahlkraft von „House of Cards“ für Netflix überschätzt. So würde eine einzelne Serie, von der im Jahr nur wenige Folgen produziert werden, die Kunden nicht dauerhaft bei der Stange halten. Hier bräuchte ein Anbieter weiteren guten Content, der ein breiteres Portfolio an hochwertigen Inhalten begründet. Bei Sky sieht man sich insbesondere durch langjährige Deals mit den meisten großen Hollywood-Studios diesbezüglich gut aufgestellt. [ps]

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25 Kommentare im Forum

  1. Liest auch jemand mal die Beiträge Korrektur? "Netflix gibt es in Deutschland zuerst bei uns und erst deutlich später bei anderen", gab sich der VoD-Verantwortliche von Sky selbstbewusst. Er hat sicherlich House Of Cards und nicht Netflix gesagt?
  2. AW: Trotz Netflix: "House of Cards" auch in Zukunft zuerst bei Sky Nein, die sky-Werbenews müssen so schnell wie möglich raus.
  3. AW: Trotz Netflix: "House of Cards" auch in Zukunft zuerst bei Sky Insgesamt wird sich die rechtliche Situation bei allen Ausstrahlungsrechten nicht ändern. Die Torte wird ja nicht größer, die Kuchenstücken nur kleiner wenn mehr Leute von essen. Das scheinen viele nicht zu begreifen. Um künftig den selben Umfang an Inhalten zu sehen, muss man mehr Anbieter nutzen was unter dem Strich teurer wird. Ich bleibe dabei, für den Kunden ist im Pay-TV-Bereich Konkurenz kein Gewinn.
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