Trotz Umsatz-Plus: Twitter verdient weiter kein Geld

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Twitter wächst, Millionen neue Nutzer pilgern jährlich zu dem Kurznachrichtendienst und auch, der Umsatz steigt. Den Anlegern macht das Hoffnungen – auch wenn Twitter nach wie vor tiefrote Zahlen schreibt.

Bei Twitter springt die Geldmaschine an. Der Kurznachrichtendienst konnte im vergangenen Quartal zwar nur vier Millionen neue Nutzer gewinnen – aber der Umsatz schoss um mehr als 100 Millionen Dollar in die Höhe. Die Anleger wittern Morgenluft: Die Aktie machte im nachböslichen Handel einen Sprung von gut neun Prozent. Dass Twitter mit einem Quartalsverlust von 125,35 Millionen Dollar weiter tief in den roten Zahlen steckt, störte sie nicht.
 
Innerhalb der vergangenen drei Monate steigerte Twitter den Umsatz von 361 auf 479 Millionen Dollar. Im Jahresvergleich wurden die Erlöse damit nahezu verdoppelt. Twitter verdient Geld mit Anzeigen. Das sind zum Beispiel Twitter-Nachrichten, die Nutzer zu sehen bekommen, weil Unternehmen dafür bezahlen.

Für das laufende Quartal prognostiziert Twitter einen Umsatz zwischen 440 und 450 Millionen Dollar. Auch das Wachstum der Nutzerzahlen werde sich wieder auf 13 bis 16 Millionen beschleunigen, hieß es. Die Wachstumsdelle im zurückliegenden Vierteljahr führte Twitter unter anderem auf Probleme bei der Einbindung in eine neue Version von Apples iPhone-Betriebssystem zurück. Insgesamt hatte der Kurznachrichtendienst zum Jahreswechsel 288 Millionen aktive Nutzer. Innerhalb des vergangenen Jahres kamen insgesamt 47 Millionen hinzu.
 
Im gesamten Jahr 2014 sammelte sich ein Fehlbetrag von 577,8 Millionen Dollar an, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Schon im Jahr davor hatte Twitter gut 645 Millionen Dollar verloren. Beim bereinigten Ergebnis kam Twitter jedoch im vergangenen Quartal auf 12 US-Cent je Aktie. Das war doppelt so viel wie Analysten erwartet hatten. Auch das dürfte zum Höhenflug der Aktie beigetragen haben.
 
Twitter handelte einen neuen Deal mit Google aus, mit dem Tweets wieder direkt in den Suchergebnissen des Internet-Konzerns auftauchen sollen. Twitter-Chef Dick Costolo bestätigte entsprechende Medienberichte in der Telefonkonferenz nach der Zahlenvorlage. Angaben zu den Konditionen machte er nicht. Google bekommt mit der Vereinbarung Zugriff auf die gesamte Flut der Twitter-Nachrichten. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg zahlt Google dabei die in solchen Fällen übliche Lizenzgebühr, um ein Teilen von Werbeerlösen gehe es nicht.
 
Twitter bemüht sich unter anderem, die Nachrichten auch für mehr Menschen sichtbar zu machen, die noch keine Nutzer des Dienstes sind. Dabei könnte der Google-Deal helfen. Die Firmen hatten bereits eine ähnliche Vereinbarung von 2009 bis 2011. [dpa/fm]

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