Trotz weniger Fußball: So will Sky seine Abonnenten halten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Sky verliert Übertragungsrechte für Bundesliga-Spiele und kann ebenfalls weniger Champions-League-Begegnungen zeigen. Nun erläutert Sky-Media-Chef Martin Michel die Strategie, wie der Pay-TV-Sender seine Abonnenten bei der Stange halten will.

Nachdem Sky im Wetteifern um Fußball-Übertragungsrechte erneut empfindliche Rückschläge hinnehmen musste, steht die Treue der Abonnenten auf dem Prüfstand. Wie kann der Pay-TV-Sender in Zeiten wachsender Online-Konkurrenz seine Kundschaft binden? Sky-Media-Chef Martin Michel zieht im Video-Interview mit „Horizont“ Bilanz – und spricht von einem ganz besonderen Ass im Ärmel.

Lediglich 25% des Zuschaueranteils seien zu guter Letzt auf das Sportangebot entfallen – somit sei man optimistisch, dass die Abo-Kundschaft die breite Aufstellung des Senderangebots zu schätzen wisse. Darüber hinaus sei die Neuverteilung der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga kartellrechtlich zu begründen und somit für Sky optionslos gewesen. Die Champions League zeige man zukünftig zwar nicht mehr wie gewohnt in voller Länge – sämtliche Tore und Highlight sollen aber weiterhin zu sehen sein. Die Topspiele der deutschen Mannschaften im Wettbewerb habe man zudem nicht aus der Hand geben müssen.
 
Neben dem Staffelfinale von „Game of Thrones“ habe man im populären Bereich des Serien-Entertainments eine besondere Trumpfkarte im Anschlag. Eine neue Serienverfilmung des oscarprämierten deutschen Langfilms „Das Boot“ (1980) stehe bei Sky in den Startlöchern. Nachdem Netflix bereits mit der deutschsprachigen Mystery-Eigenproduktion „Dark“ einen Überraschungs-Welterfolg gelandet hat, versucht sich Sky ebenfalls an der Produktion einer hoch aufwendigen Miniserie. Ob dem ganzen ähnlicher Erfolg beschieden ist und ob eine Ergänzung des Serienrogramms die eingeschmolzene Bandbreite an Sportübertragungen zu kompensieren vermag, bleibt allerdings abzuwarten.

[rs]

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115 Kommentare im Forum

  1. "Lediglich 25% des Zuschaueranteils seien zu guter Letzt auf das Sportangebot entfallen - somit sei man optimistisch, dass die Abo-Kundschaft die breite Aufstellung des Senderangebots zu schätzen wisse." Also wenn man von 25% der Nutzer von "nur" spricht und alles halb so wild sein soll, wieso ballert man dann für diese "Minderheit" so viel Millionen rein und der Rest schaut zu, obwohl es die "Mehrheit" bildet. Komische Logik von dem Sky-Vermarkter.
  2. genau und.... wenn die überwiegende Mehrheit (angeblich) sich für alles außer Fussball interessiert... warum wird das Programm abseits der Bundesliga immer weiter reduziert? Man, egal ob Sky oder sonst wer.... dieses Schöngeredet geht einem echt auf dem Senkel, aber... das ist der Lauf der Welt.... wenn einer mit klaren Worten die Wahrheit sagt wird er gleich als Populist in die Ecke gestellt....
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