Die US-amerikanische Online-Videothek Netflix verhandelt offenbar mit ersten Kabelanbietern, um den Video-On-Demand-Service in das reguläre Fernsehangebot der Betreiber aufzunehmen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vermeldete, hat Netflix-Geschäftsführer Reed Hastings in den vergangenen Wochen diskrete Verhandlungen mit einigen der größten Kabelnetzbetreiber der USA begonnen. Die Gespräche zielen nach Insiderinformationen darauf ab, Netflix als zusätzlichen On-Demand-Service in die bestehenden Kabelangebote zu integrieren. Abonnenten könnten so mit ihren Set-Top-Boxen auf das Archiv der Online-Videothek zugreifen und die Nutzung direkt mit der monatlichen Fernsehrechnung begleichen.
Hastings hatte bereits bei mehreren Investorenkonferenzen in den vergangenen Wochen angedeutet, dass Netflix eines Tages als vollwertiger Kabelkanal Premium-Netzwerken wie Time Warner und HBO Konkurrenz machen könnte. Dies sei zwar nicht kurzfristig geplant, stelle aber die natürliche Richtung dar, in die sich das Unternehmen langfristig entwickeln wird, so Hastings. Informationen aus dem Umfeld der Verhandlungen zufolge könnte Netflix allerdings schon Ende des Jahres als Erst-Experiment im Programm eines Kabelunternehmens angeboten werden.
Von offizieller Seite wollte Netflix die Verhandlungen bisher nicht bestätigen. Sollte allerdings ein Vertrag mit einem oder mehreren Kabelanbietern geschlossen werden, würde die Umsetzung noch immer einige Monate andauern. Netflix müsste zunächst die bestehenden Lizenzverträge erweitern, da die meisten keine Austrahlung über eine Set-Top-Box erlauben. [sv]
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