Die amerikanische Radioindustrie konnte im vergangenen Jahr trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes erneut einen leichten Zuwachs im Gesamtumsatz verzeichnen. Auch der Werbemarkt entwickelt sich weiterhin positiv, obwohl er einen Umsatzeinbruch im vierten Quartal verzeichnete.
Wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresendreport des Radio Advertising Bureau (RAB) hervorgeht, konnte der Gesamtumsatz des US-amerikanischen Radiomarkts auf 17,4 Milliarden US-Dollar (etwa 13,1 Milliarden Euro) gesteigert werden. Den größten Zuwachs verzeichnet dabei der Digitalbereich, welcher bis zu 20 Prozent pro Quartal zulegte. Mit einem Jahresumsatz von 709 Millionen US-Dollar ist dies allerdings noch immer der kleinste Bereich des Radiomarktes.
Hauptumsatzbringer bleiben noch immer mit großem Abstand die regulären Werbespots mit einem Jahresumsatz von etwa 14 Milliarden US-Dollar (10,5 Milliarden Euro). Allerdings musste der Markt hier nach konstantem leichten Wachstum in den vergangenen zwei Jahren im vierten Quartal 2011 einen Umsatzeinbruch von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, welcher auch den Jahresumsatz um ein Prozent absinken ließ. Trotzdem ist die Entwicklung angesichts der wirtschaftlichen Lage des Landes weiterhin positiv zu bewerten.
Zudem ist der Umsatzrückgang im vierten Quartal hauptsächlich auf das Fehlen von politischer Werbung zurück zu führen.Im November 2010 wurden zu den umfassenden Halbzeitwahlen („MidtermElections“) zahlreiche politische Werbespots geschaltet, welche imgleichen Quartal 2011 jedoch ausfielen. Mit den anstehendenPräsidentschaftswahlen Ende des Jahres wird daher erneut einUmsatzwachstum im letzten Quartal erwartet.
Der größte Werbekunde im vergangenen Jahr war erneut die Autoindustrie. Mit zwei Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) Werbegebühren hatte diese einen Anteil von 26 Prozent am Radiowerbeumsatz. Werbung für Versicherungen verzeichnete mit Abstand den größten Zuwachs und knackte mit einer Steigerung von 26 Prozent die Marke von einer Milliarde US-Dollar (753 Millionen Euro). Der größte Einzelkunde war allerdings das Telekommunikationsunternehmen AT&T mit über 350 Millionen US-Dollar (264 Millionen Euro) Radioausgaben, nur wenig mehr als McDonald’s und Comcast Cable. [sv]
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