USA: Sony Pictures will 3D-Brillen in Kinos nicht mehr bezahlen

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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In den USA erhalten Kinobesucher die nötigen Brillen bei 3D-Vorstellungen gratis. Das könnte demnächst ein Ende haben, denn Sony Pictures hat mitgeteilt, die Kosten für die Sehhilfen künftig nicht mehr übernehmen zu wollen. Betreiber warnen vor Unverständnis beim Publikum.

Für jeden 3D-Film, der in den USA in die Kinos kommt, müssten Studios derzeit zwischen fünf bis zehn Millionen Dollar Mehraufwand tragen, teilte der Branchendienst „Hollywood Reporter“ am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Für Kinobesitzer und Besucher fallen keine Kosten für die Plastikgestelle an. Dem Bericht zufolge hat Sony nun in einem Rundschreiben an Betreiber von Lichtspielhäusern in den USA bekannt gegeben, dass man die Brillen ab Mai 2012 nicht mehr aus eigener Tasche zahlen wird.

Bislang ist Sony Pictures das einzige Studio mit derartigen Plänen. Das Unternehmen habe die Kinobetreiber dazu ermutigt, das europäische Verkaufsmodell zu übernehmen, bei dem der Zuschauer die Brille gegen einen Aufschlag an der Kasse erwirbt, hieß es.

Der Industrieverband National Association of Theater Owners (NATO) hält davon allerdings nichts: US-Kinogänger seien es nicht gewöhnt, für die 3D-Sehhilfen zu zahlen, hieß es in einem öffentlichen Schreiben am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Gerade in wirtschaftlich ungewissen Zeiten sei es „riskant, derartige Pläne einführen zu wollen“, so der Verband. In den vergangenen Monaten waren die Einnahmen und die Marktanteile verschiedener 3D-Filme gesunken.

Der Verband kritisierte weiterhin, dass Sony erneut keine Absprachen mit den Kinobetreibern über die eigenen Pläne gehalten hat. Das Verhalten des Studios zeige die „negativen Seiten des Geschäfts“ und wies auf die Entscheidung der vier größten Studios vom April dieses Jahres hin, zahlreiche Blockbuster bereits kurze Zeit nach dem Kinostart im Internet anzubieten (DF berichtete). Sony sei „gut beraten, seine Entscheidung zu überdenken“, so der NATO. [dm]

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13 Kommentare im Forum

  1. AW: USA: Sony Pictures will 3D-Brillen in Kinos nicht mehr bezahlen Ha ha geil....der 3D Hippie wird weiter gemolken. Als nächstes kostet dann Popcorn und Cola bei 3D Vorstellungen 20% mehr. Dann wird ja der 4-köpfige Familienausflug in den 3D Kinoabend bald 200 Euro kosten.
  2. AW: USA: Sony Pictures will 3D-Brillen in Kinos nicht mehr bezahlen warum holt man sich nicht einfach wieder so große, hochwertige 3D Brillen die danach ins Ultraschallbad geworfen werden? Kann mich da zu Beginn des 3D Hypes dran erinnern, dass man seinen Perso abgeben musste und den erst nach Rückgabe der Brille zurückbekam. (gut, halte ich als Vorgehen für Grenzwertig) aber bis auf die Reinigung entstehen da doch gar keine Kosten.
  3. AW: USA: Sony Pictures will 3D-Brillen in Kinos nicht mehr bezahlen Hmm, im Endeffekt bezahlt der Kunde die Brillen doch sowieso - wer denn sonst? Wenn man auf den Kauf der Brille verzichten kann, und dadurch Geld spart, und die Umwelt schont - warum nicht? Für mich als Brillenträger wären auch alternative Modelle (z. B. Clips für die eigene Brille) zum einmalig Kaufen interessant. Es geht da wahrscheinlich sowieso um die Polarisationsbrillen - Shutterbrillen zum Mitnehmen wird es selbst in den USA nicht geben ...
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