USA müssen Internet-Aufsicht abgeben

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Das Internet ist wieder ein Stück unabhängiger geworden. Die USA müssen die Aufsicht über die Vergabe von Adressen abgeben. Deutsche Politiker und Netzaktivisten begrüßen die Entwicklung als Signal für ein freies Internet.

Seit Samstag ist das Internet ein Stück freier von der Politik geworden. Denn die USA, die sich gerne als Weltpolizei sieht, geben die Aufsicht über die Vergaben von Internetadressen an die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) ab.

Die ICANN betreibt schon länger das Telefonbuch des Internets und verknüpft dabei Nummern mit Internetadressen. Mit dem Auslaufen der Verträge wird die Non-Profit-Organisation dies in Zukunft nicht mehr im Auftrag der Vereinigten Staaten machen, sondern unabhängig agieren. Die US-Regierung selbst hatte angekündigt, die Kontrolle abgeben zu wollen, sollten die Voraussetzungen stimmen.
 
Jedoch gab es in den USA auch Stimmen, die diese Entscheidung verhindern wollten, so etwa der republikanische Senator Ted Cruz, der laut „Tagesschau.de“ die Meinungsfreiheit in Gefahr sah. Diese Argumentation wurde von Regierunsgvertretern jedoch zurückgewiesen, da die Behörde sich nicht mit den Inhalten im Internet beschäftige.
 
In Deutschland wurde die Entwicklung begrüßt. So sieht Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in dem neuen Modell, nach dem grundsätzliche Internetfunktionen von unterschiedlichen Verbänden, Unternehmen oder gar UN-Einrichtungen verwaltet werden sollen, ein „klares Signal für ein freies Internet“, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt.
 
Auch der Vorsitzende des Vereins für liberale Netzpolitik Load e.V., Jimmy Schulz, sieht die Entscheidung positiv: „Nach jahrelangen Bemühungen ist es uns gemeinsam gelungen, diesen letzten, aber symbolisch wichtigen Schritt zu gehen. Das Internet verwaltet sich nun frei von einseitiger staatlicher Kontrolle völlig selbständig.“[buhl]

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5 Kommentare im Forum

  1. Gerade die Deutschen mit ihrer Zensursula und ihrem Zensormaas wollen etwas von freiem Internet erzählen?
  2. Da mittlerweile der Kuchen fast komplett verteilt ist, also alle fast alle brauchbaren Domains und fast alle IPv4 Adressen vergeben sind, geht es ja nun eh um fast nichts mehr.
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