Ulrich Wilhelm tritt Amt als neuer BR-Intendant an

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Bayerische Rundfunk (BR) bekommt am heutigen Dienstag einen neuen Intendanten. Ulrich Wilhelm löst Thomas Gruber ab, der 30 Jahre die Geschicke der süddeutschen ARD-Anstalt lenkte.

Wilhelm tritt sein Amt nicht unumstritten an. Kritiker bemängeln seine starke Nähe zur CDU/CSU. Von 1999 bis 2004 war Wilhelm Pressesprecher der Bayerischen Staatsregierung. Von 2005 an war der studierte Jurist und Journalist Pressesprecher des Kabinetts von Bundeskanzlerin Merkel. Hier setzt auch die Kritik des Chefs des Deutschen Journalistenverbandes, Michael Konken, an. Dieser mahnte am Montag, dass Intendantenstellen nicht zu Versorgungsposten für Personen werden dürften, die politisch tätig waren.

Die derzeitige ARD-Chefin Monika Piel hofft von dem neuen Intendanten, dass sich der BR „“wieder stärker zum Wohl der ARD“  einbringt. Wilhelm selbst hat angekündigt, die „Kernkompetenzen Information, Bildung und Qualitätsjournalismus“ zu stärken. Er will darauf hinarbeiten, „dass ein eigenständiges Urteil von Journalisten erfolgt“. Zudem will Wilhelm als echter Bayer, die Heimatkompetens des BR stärken.
 
Wilhelm betonte bei der Verabschiedung seines Vorgängers, Thomas Gruber, die Unabhängigkeit des BR sei „die entscheidende Grundlage“ seiner Arbeit: „Nur dann, wenn die Menschen sich darauf verlassen können, dass ein eigenständiges Urteil von Journalisten erfolgt, werden sie uns ihr Vertrauen schenken.“
 
Vor allem wird sich zeigen müssen, ob der BR in Zukunft bereit ist, sich wieder mehr in das Gemeinschaftsprojekt ARD einzubringen. In den letzten Jahren hatte es zunehmend Absetzbewegungen des Bayerischen Programmes gegeben, die sich darin äußerten, dass der Sender eine eigene Nachrichtensendung produziert und auf die „Tagesschau“ verzichtet, oder Zulieferungen für andere ARD-Senddungen einstellte. [mw]

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