Umstrittener Box-Vertrag der ARD in reduzierter Form genehmigt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ganze 54 Millionen Euro wollte die ARD in die Übertragungsrechte für Box-Kämpfe aus dem Sauerland-Stall investieren, stieß jedoch in den eigenen Reihen zunehmend auf Kritik. Nachdem das Budget auf 30 Millionen gesenkt wurde, wurde der Vertrag dann doch genehmigt.

Seit gut einem Jahr ringt der öffentlich-rechtliche Sender nun schon um den neuen Deal mit dem Profi-Boxstall Sauerland, mit dem sich die ARD bis 2015 jährlich zwischen zehn und zwölf Boxkämpfe sichern wollte. Den Aufsichtsgremien einiger ARD-Mitglieder ging das aber zu weit. Vor allem die Rundfunkräte des WDR, NDR und SWR verweigerten ihre für einen solchen Vertrag dringend nötige Zustimmung. Sie wollten nur einer abgespeckten Version zustimmen.
 
Wie ein Sprecher der ARD-Sportkoordination am Mittwoch bekanntgab, habe man sich jetzt auf eine reduzierte Version geeinigt. Es wurde ein Zweijahresvertrag mit Sauerland unterzeichnet, für den die ARD 30 Millionen Euro zahlen wird und dementsprechend auch weniger Kämpfe bekommt als ursprünglich vorgesehen.

Für die Fernsehsender gelten die Übertragungen von Box-Kämpfen als sicherer Quotengarant und sind dementsprechend heiß begehrt. Selbst Wettkämpfe ohne große Namen erreichen oftmals einen Marktanteil von über 20 Prozent.
 
Box-Kämpfe der Klitschko-Brüder bescheren RTL sogar eine Sehbeteiligung von bis zu 50 Prozent. Kein Wunder also, dass auch die ARD versucht, sich so viele Turniere wie Möglich zu sichern.
 
Aber nicht nur intern sorgte der teure Box-Deal mit Sauerland für Wirbel. Vor allem der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zeigte sich im vergangenen März angesichts der Summen, die die Öffentlich-Rechtlichen bereit seien für Boxen auszugeben, empört. Denn als man Anfang 2011 mit der ARD und dem ZDF über die Übertragungsrechte für die Leichtathletik-WM sprach, die mit 12 Millionen Euro vergleichsweise günstig waren, äußerten die Sender bedenken über die Kosten und feilschten um jeden Euro. Erst in letzter Sekunde konnte eine Einigung erzielt werden. [fm/dpa]

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