Unitymedia setzt auf Digitalisierungsoffensive

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Das analoge Fernsehzeitalter soll für viele Städte in Baden-Württemberg am 1. Juni Geschichte sein. Kabelnetzbetreiber Unitymedia gibt dann den Startschuss zur letzten Abschaltungs-Stufe des Analog-TVs. Doch sind die Haushalte schon bereit dafür?

Zuerst muss der Süden Baden-Württembergs dran glauben, dann der Norden – am 1. Juni startet Unitymedia die nächste Runde seiner Digitalisierungsoffensive. Alte Übertragungstechnik wird dann stillgelegt.
 
Doch noch immer seien 100.000 Haushalte nicht digital unterwegs, gab der Kabelnetzbetreiber einen Tag vor diesem Stichtag zu bedenken. „Sie müssen sofort entweder einen Digitalreceiver oder ein TV-Gerät mit DVB-C kaufen, sonst bleibt ihr Bildschirm dauerhaft schwarz“, rät Unitymedia. 

Die Landesmedienanstalt steht hinter der Digitalisierungsoffensive: „Sie sorgt für mehr Vielfalt im Programmangebot, bessere Bildqualität und bietet auch die Möglichkeit für mehr regionale Inhalte in HD“, kommentiert Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK).
 
Aber auch ein weiterer Aspekt ist für Kreißig wichtig: „Im Rahmen der Clearingstelle Neue Medien kümmern wir uns in Baden-Württemberg mit Ministerien und kommunalen Partnern um die schnelle Internetversorgung im ländlichen Raum. Auch vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Digitalisierung von Unitymedia, die für mehr Breitbandkapazität sorgt“. Der Vertreter der LFK weiß aber auch, wo noch viel Arbeit vor Ihnen liegt: Unter der größeren Vielfalt im Kabel leide die Auffindbarkeit einzelner Sender. Die Aufgabe der Landesmedienanstalten sei an dieser Stelle, die Reihenfolge der Programme auf Nachvollziehbarkeit zu prüfen. 
 
Fernsehhersteller sortieren die Programme jedoch oftmals nach ihrem eigenen Kriterien: „Das kann nicht im Sinne der Verbraucher sein. Darum begrüßen wir die Initiative der Länder, in Zukunft auch die Gestaltung von sogenannten Benutzeroberflächen wie zum Beispiel Programmübersichten regulatorisch stärker in den Blick zu nehmen, um damit auch eine bessere Auffindbarkeit von Public-Value-Angeboten oder von regionalen Inhalten zu gewährleisten“, so Dr. Wolfgang Kreißig. [PMa]

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14 Kommentare im Forum

  1. Wäre ganz lustig gewesen, zu sehen, wie sich die Analogabschaltung gestaltet hätte, wenn noch eine Grundverschlüsselung (Privatsender) bestünde.
  2. Die Öffentlich-Rechtlichen Sender sind soweit ich mich erinnere nie verschlüsselt worden. Nur die "freien" privaten Sender in SD waren von der Grundverschlüsselung betroffen. Wären diese immer noch Grundverschlüsselt, gäbe es für viele Zuschauer, die bisher noch analog geschaut haben keine Ausweichmöglichkeit: Die Privaten sind terrestrisch inzwischen auch verschlüsselt. Und Sat-Schüsseln lassen viele Vermieter nicht zu. Und ob man sich dann einen Receiver für DVB-C kauft, oder einen Receiver für DVB-T2. Zahlen müsste man immer. Die einzigen potentiellen Abwanderer wäre vielleicht die, denen der Vermieter, oder die Eigentümergemeinschaft der Wohnanlage eine Sat-Schüssel erlauben würde, oder die als Eigentümer eines Einfamilienhauses niemanden fragen müssen. Daneben vielleicht solche, die einen ausreichend potenten und zuverlässigen Internet-Anschluss hätten, um per Streaming zu schauen...
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