Unternehmen fordern Beibehaltung der Netzneutralität

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Vor der drohenden Abschaffung der Netzneutralität durch die EU warnen Unternehmen und Investoren vor diesem Schritt. Sie fürchten die Behinderung von innovativen Entwicklungen.

Mehr als 30 führende Start-ups, Internetunternehmen und Investoren aus Europa und den USA haben sich für eine stärkere Verankerung der Netzneutralität in der EU stark gemacht. Unmittelbar vor einer wichtigen Abstimmung im Europaparlament forderten die Unternehmen und Einzelpersonen die Abgeordneten in einem offenen Brief auf, schwerwiegende Probleme mit dem gegenwärtigen Entwurf der Netzneutralitätsregeln zu beheben.

Netzneutralität bedeutet, dass Netzbetreiber alle Datenpakete gleichberechtigt durch ihre Leitungen schicken, egal woher sie stammen oder welchen Inhalt sie haben. Bisher gibt es für dieses „offene Internet“ keine europäischen Regeln, nur einzelne EU-Staaten haben Vorschriften. Doch die Datenmenge wächst und damit auch die Gefahr von Staus im Netz. Deshalb wurde diskutiert, ob in Sonderfällen nicht doch manche Internetnutzer Vorfahrt bekommen sollten. Das Thema steht am Dienstag auf der Tagesordnung des Europaparlaments. Kritiker befürchten, dass mit der „Verordnung über Maßnahmen zum Zugang zum offenen Internet“ die Netzneutralität wegen schwammiger Formulierungen de facto abgeschafft wird.

Zu den Unterzeichnern des Appells gehören die Unternehmen Automaticc.inc (WordPress.com), BitTorrent, Etsy, Kickstarter, Netflix, Reddit, Soundcloud, Tumblr und Vimeo. Außerdem haben Wagniskapitalgeber wie Fred Wilson und Brad Burnham (Union Square Ventures), Brad Feld (Foundry Group), David Pakman (Venrock) sowie weitere wichtige Investoren aus Europa und den USA unterschrieben.
 
Sie befürchten, dass die Entwicklung innovativer Dienste behindert wird, wenn Internet-Provider „Überholspuren“ für bestimmte Daten einrichten und andere Daten ausbremsen dürfen. Sie wenden sich auch gegen den Vorschlag, dass der Datenverbrauch bestimmter Dienste wie Musikstreaming aus den Datentarifen ausgeklammert wird, um diese Dienste gegenüber anderen zu bevorzugen. [dpa/kw]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Unternehmen fordern Beibehaltung der Netzneutralität Oft ist es aber auch so das nur eine Aufweichung der Netzneutralität innovative Dienste ermöglicht. Bestes Beispiel ist hier Music-Streaming. Das ist nur intressant wenn es wie bei der Spotify Flat bei T-Mobile nicht auf das normale Datenvolumen angerechnet wird.
  2. Welche Innovation wird da gefördert? Für T-Mobile-Kunden ist in diesem Fall das Abonnieren anderer Dienste als Spotify finanzieller Masochismus.
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