[Update] Politiker gratulieren Wrabetz zur Wiederwahl

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der amtierende Generaldirektor des ORF, Alexander Wrabetz, ist am heutigen Dienstag (9. August) in der Plenarsitzung des ORF-Stiftungsrates erneut zum Generaldirektor gewählt worden. Verschiedene österreichische Politiker gratulierten ihm zur Wahl.

„Ich bin bewegt, dass es doch eine sehr große Mehrheit geworden ist“, sagte Wrabetz nach Angaben der Nachrichtenagentur APA nach der Bekanntgabe des Ergebnisses. Seine Wiederwahl hatte bereits im Vorfeld als sicher gegolten. Von den ursprünglich sechs Gegenkandidaten hatte es nur der Redakteur Christian Wehrschütz ins abschließende Hearing vor dem Stiftungsrat am Dienstag geschafft. Nach Gerd Bacher (85), der im Unternehmen „Der Tiger“ genannt wurde, ist Wrabetz mit dem Beinamen „Roter Panda“ erst der zweite ORF-Generaldirektor, der für eine zweite Amtszeit gewählt wurde.
 
Anlässlich der Wahl erhielt Wrabetz Glückwünsche aus Österreich. So sieht Dieter Brosz, der Grüne Mediensprecher, die Entscheidung des von den Grünen nominierten Stiftungsrats, für Wrabetz als ORF-Generaldirektor zu stimmen, angesichts der vorliegenden Kandidaturen als richtig. Er halte Wrabetz bei aller Kritik am ORF zu Gute, dass trotz aller Interventionsversuche die innenpolitische Berichterstattung durch die Redaktionen wesentlich unabhängiger erfolge als es unter der „schwarzen Ära Lindner/Mück“ der Fall gewesen wäre, betonte Brosz.
 
Für die nächsten fünf Jahre sieht Brosz große Herausforderungen auf Wrabetz zukommen. Die kommenden Jahre würden für den ORF nicht leicht werden. „Spardruck und fortgesetzte versuchte politische Einflussnahme von Rot und Schwarz“ seien für das „wichtige Leitmedium des Landes Herausforderungen“, denen es mit Unabhängigkeit und Qualität begegnet werden müsse, kommentiert Brosz die heutige Wahl des ORF-Stiftungsrates.
 
Stefan Petzner, Mediensprecher von Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), gratulierte Wrabetz ebenfalls zur Wahl und zum eindeutigen Votum. Gegenüber den Kritikers sagte Petzner, dass diese selbst hätten kandidieren können, es aber nicht getan hätten. Als zentrale Aufgabe für Wrabetz bewertet der Mediensprecher die wirtschaftliche Gesundung des ORF weiter voranzutreiben und die finanzielle Tragfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sicherzustellen. Ginge es nach der BZÖ ohne eine Erhöhung der Gebühren und ohne Fortsetzung der Gebührenrefundierung.
 
Klubobmann der Sozialdemokratische Partei Österreichs, Josef Cap, bewertete die Wiederwahl ebenfalls positiv. „Alexander Wrabetz hat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Strukturreformprogramm umgesetzt, das dem ORF im Jahr 2010 wieder ein Plus von 25 Millionen Euro ermöglichte“, betonte Cap. Er sieht die Wahl als eindeutige Entscheidung den bisherigen erfolgreichen Weg im Bereich der Finanzen und Informationsqualität weiter fortzuführen.
 
In der Öffentlichkeit ist Wrabetz‘ Unternehmensführung nicht unumstritten. Zuletzt sind die Marktanteile des Riesen auf magere 33,4 Prozent (ORF 1 und ORF 2 zusammengerechnet) und damit auf einen historischen Tiefstand gesunken. Auch für seine Programmgestaltung wird der Generaldirektor häufig kritisiert: Sie unterscheide sich zu wenig von den Konzepten der Privaten, wird dem Unternehmen vorgeworfen. Zudem sei der Sender der Politik, namentlich den Sozialdemokraten von Bundeskanzler Werner Faymann, zu willfährig.
 
Kritiker hatten im Vorfeld der Wahl ebenfalls bemängelt, dass sich wegen der starken politischen Einflussnahme auf den ORF kein international profilierter Gegenkandidat beworben hatte. Zuletzt hatten unter anderem Holtzbrinck-Manager Michael Grabner und RTL-Group-Chef Gerhard Zeiler öffentlich ihr Desinteresse an einer Kandidatur erklärt und die politische Einflussnahme in Stiftungsrat und weiteren Gremien des Senders als Grund angeführt. [frt/dpa]

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