[Update] Wirtin erleichtert über Pay-TV-Urteil – DFL abwartend

6
36
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Mit großer Erleichterung hat die von der britischen Premier League verklagte Pub-Wirtin Karen Murphy auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zu grenzüberschreitenden Übertragungen im Bezahlfernsehen reagiert.

„Sie ist überwältigt vor Erleichterung“, sagte ihr Anwalt Paul Dixon der BBC. Der Europäische Gerichtshof hatte am Dienstag in Luxemburg entschieden, dass zum Empfang von Übertragungen im Bezahlfernsehen der Einsatz ausländischer Decoderkarten nicht verboten werden darf (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). „Es war wie eine Achterbahnfahrt, es ging rauf und runter und hat Nerven gekostet. Es war eine seltsame Zeit und ich bin froh, dass es jetzt zu Ende geht“, sagte die Wirtin selbst dem britischen BBC Radio 5. 
 
Murphy hatte in ihrem Wirtshaus Spiele der englischen Premier League nicht über den in Großbritannien obligatorischen Bezahlsender Sky gezeigt, sondern ein Abonnement beim preisgünstigeren griechischen Konkurrenten Nova abgeschlossen. Dadurch sparte ihr mehr als 6 000 Pfund (rund 7 000 Euro) pro Jahr. Der britische Ligaverband FAPL hatte daraufhin Klage eingereicht.

„Es war ein langer Weg für sie, aber sie ist hocherfreut, dass der Fall nun wieder nach London vor den High Court zurückkommt, wo er bald abgeschlossen wird, wie wir hoffen“, sagte Anwalt Dixon. Das Urteil auf europäischer Ebene muss noch von einem britischen Gericht bestätigt werden. Dies gilt als höchstwahrscheinlich. Der Spruch bedeute einen größeren Wettbewerb im Fernsehmarkt. „Soviel ist sicher“, sagte Dixon.
 
Mit großer Zurückhaltung hat unterdessen die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Entscheidung kommentiert. „Dieses Urteil hat sich nach der Stellungnahme der Generalanwältin abgezeichnet, die DFL ist daher nicht überrascht. Wir werden nun die Urteilsbegründung hinsichtlich möglicher Konsequenzen prüfen“, teilte die DFL in einer Stellungnahme am Dienstag mit.

Die DFL hatte sich gemeinsam mit ihrer Vertriebstochter DFL Sports Enterprises in den vergangenen Monaten intensiv mit der Thematik befasst und Vorkehrungen getroffen, um Auswirkungen sowohl auf die nationalen als auch die internationalen Medienrechte soweit wie möglich einzuschränken. „Dennoch müssen wir feststellen, dass auf europäischer Ebene die von den Rechte-Nachfragern akzeptierte Praxis mit individuellen Rechte-Zuschnitten für unterschiedliche Gebiete trotz zahlreicher Warnungen infrage gestellt wird“, hieß es in der Mitteilung des Verbandes.
 
Update 14.39 Uhr: DFL-Stellungnahme ergänzt[ar/dpa]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

6 Kommentare im Forum

  1. Wirtin erleichtert über Pay-TV-Urteil - DFL abwartend Ich freue mich genauso über dieses Urteil. Für den Privatgebrauch erwarte ich keine nenneswerten Veränderungen. Im Bereich der Public-Viewing-Rechte ist der Ton/die Sprahe (da es in der Kneipe oder auf großen Plätzen sowieso immer zu laut ist) unwichtig, daher rechne ich hier mit massiven Umwälzungen.
  2. AW: [Update] Wirtin erleichtert über Pay-TV-Urteil - DFL abwartend Ich denke der DFL geht bei den bevorstehenden Verhandlungen der ***** auf Grundeis
  3. AW: [Update] Wirtin erleichtert über Pay-TV-Urteil - DFL abwartend wieso sollte der DFL der ***** auf grundeis gehen. ich sehe dafür überhaipt KEINEN grund... kann mir jemand erklären, warum dies auswirkungen auf die DFL haben sollte...
Alle Kommentare 6 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum