VPRT warnt vor hohen Kosten nach Verschiebung der UKW-Abschaltung

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Die privaten Radioveranstalter im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) haben die Bundeskabinettsentscheidung begrüßt, 2015 das bewährte UKW-System doch noch nicht abzuschalten, warnen aber vor hohen Bürokratiekosten während der Übergangsregelung vom alten zum neuen Recht.

Wäre die gesetzliche Forderung umgesetzt worden, 2015 das bewährte UKW-System abzuschalten, wären von einen Tag auf den anderen 300 Millionen genutzte Radioapparate zu Elektronikschrott mutiert, informierte der VPRT am Mittwoch Abend.
In der jetzt geplanten Neufassung des Telekommunikationsgesetzes, das eine Verlängerung der UKW-Sendelizenzen zulässt, sieht der VPRT aber eine große ökonomische Gefahr. „Das neue Verfahren mit einem flächendeckenden Widerruf der Frequenzzuteilungen für den analogen UKW-Hörfunk zum 31.12.2015 darf nicht dazu führen, dass Millionen Euro statt im Programm in den Verwaltungskassen des Bundes für Sendelizenzen landen“, so VPRT-Vizepräsident Klaus Schunk.
Alleine die Privatradios befürchten wirtschaftliche Schäden bis zu zehn Millionen Euro, wenn nicht die Übergangsregelung bei den Frequenzzuteilungen vom alten zum neuen Recht klar geregelt ist, erklärte Schunk. „Wir wollen in die Digitalisierung investieren und nicht in unnötige Bürokratie.“

Die Sender plädieren dafür, schon im Gesetz und nicht erst auf der nachgeordneten Verwaltungsebene eine Kostenbelastung für das fortbestehende UKW-Netz auszuschließen. Schunk hält es allerdings für einen weiteren Fortschritt gegenüber früheren Gesetzentwürfen, dass das Kabinett den Programmveranstaltern künftig größeren Einfluss auf die Auswahl des technischen Betreibers ihrer Sendeanlagen gewähren will.
Der VPRT appelliert in seiner Mitteilung an die Bundesländer, sie in den anstehenden Beratungen zu unterstützen, den Gesetzesentwurf in den genannten Punkten nachzubessern und somit Planungssicherheit für die Anbieter zu schaffen. Der Regierungsentwurf des Telekommunikationsgesetzes wird im April im Bundesrat beraten.

[fp]

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11 Kommentare im Forum

  1. AW: VPRT warnt vor hohen Kosten nach Verschiebung der UKW-Abschaltung Beim Radio höre ich solange über UKW, bis sie es abschalten. Ich sehe keinen Grund umzusteigen. Es kostet eh nur mehr, wenn es digital ist. Der Verbraucher wurde ja auch beim digitalen Fernsehen massiv ver**scht.
  2. AW: VPRT warnt vor hohen Kosten nach Verschiebung der UKW-Abschaltung So? Also ich hab einfach nur den Receiver gewechselt...
  3. AW: VPRT warnt vor hohen Kosten nach Verschiebung der UKW-Abschaltung na ja, so einfach wie beim tv ist es nicht - receiver dazustellen und passt schon. ich denke, an eingebaute autoradios, stereoanlagen (wenn keine baustein-anlage), verbaute küchenradios etc... beim tv ist die bildqualität bahnbrechend besser. im radio mag das sicher bei klassiksender ähnlich sein - bei den meisten dudelfunksendern ist das aber egal ob analog oder digital. wir haben bei uns sowohl sat, als auch kabel. der hdtv sat-reciever hängt an der stereoanlage. ich muss aber gestehen, dass wir sicher zu 90% den normalen analogen radioteil an der stereoanlage benützen, wo die gängigsten radiosender (ö3, fm4, radio wien, 88,6, kronehit, hitfm-nö, antenne-wien, lounge fm, rtl-radio, bayern3, ndr2) gespeichert sind. also für mich braucht es derzeit kein terrestrisches digital radio - und wenn schon, dann längere zeit nebeneinander. ich fürchte nur, dass die vielen kleinen österreichischen privatradiostationen aber weder das geld noch interesse an einer parallelabstrahlung haben. wobei im kabel wäre es ohnehin wieder so wie heute schon bei den analogen programmen, da denkt in österreich noch nicht annähernd ein kabelnetzbetreiber den analogen bereich zu räumen. im gegenteil, in den meisten kabelnetzen in österreich war der analoge ukw frequenzbereich ohnehin nie voll belegt, da man diesen jahrelang für österreichische privatradiostationen freigehalten hat - die erst in den 90ern kamen. als sie dann endlich da waren, wollten die kabelnetzbetreiber kohle haben, da viele dann wieder nicht bezahlen wurden und daher sind auch heute noch nicht alle radiostationen in den kabelnetzen drinnen - denn eine eine verordnung, dass ortsübliche programme in die netze eingespeist werden müssen gibt es in österreich nicht.
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