VPRT will Allianz mit öffentlich-rechtlichen Anstalten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der Vergangenheit waren sich der Verband der privaten Rundfunkveranstalter (VPRT) und die Öffentlich-Rechtlichen vor allem in einer Sache einig: Uneins zu sein. Doch mit der wachsenden Konkurrenz durch Telekommunikations- und Internetanbieter pocht der VPRT aktuell auf Kooperation.

Zwar sei der „Kampf gegen das Ungleichgewicht“ zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und den privaten Anbietern keineswegs vergessen, doch wie Verbandschef Jürgen Doetz am Dienstag gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte, gebe es derzeit Wichtigeres. Damit meint der ehemalige Sat.1-Chef die wachsende Konkurrenz von Telekommunikationsanbietern, welche mit IPTV-Angeboten verstärkt Marktanteile erobern. Zudem greifen immer mehr Nutzer auf Internetplattformen zurück, um Radio- und Videoinhalte zu konsumieren.

Der VPRT befürchte daher, dass das Modell Rundfunk ins Hintertreffen gerate und würde aus diesem Grund für eine neue Allianz zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen werben, um den Rundfunk zu schützen. Aktuell widme sich die Politik vorrangig dem Telekommunikationsausbau. Medienpolitische Themen und die Interessen des Rundfunks kämen erst an zweiter Stelle. Der Ausbau der Netze und die Interessen der Netzbetreiber stünden vor allem deshalb im Vordergrund, weil die Regierung das Thema nicht der Piratenpartei zu überlassen, kritisierte Doetz. „Rundfunk kostet Geld, Netzpolitik schafft keinen gesellschaftlichen Mehrwert“, so der VPRT-Chef.

Zudem sei im neuen Telekommunikationsgesetz die Netzneutralität nicht ausreichend genug festgeschrieben. Diese besagt, dass Internetanbieter die übermittelten Daten unberührt von A nach B transportieren. Sollte dieser Punkt gesetzlich nicht stark genug verankert werden, könnten nach Meinung von Doetz die Telekommunikationsunternehmen bei einer Verknappung ihrer Ressourcen höhere Preise von den Sendern verlangen. „Das wäre ein Angriff auf den gesellschaftlich wichtigen Rundfunk“, betonte er gegenüber der „Süddeutschen“. [rh]

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16 Kommentare im Forum

  1. AW: VPRT will Allianz mit öffentlich-rechtlichen Anstalten Man konnte Doetz nicht ernst nehmen, als er für die privaten Veranstalter zu sprechen versucht hat. Effekt: Null. Jetzt will er gleichermaßen für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt unwirksam werden? Der Mann zeigt neuerdings Humor. Braucht er von diesen Anstalten vielleicht Mitgliedsbeiträge für den VPRT? Ist es ein Vorzeichen, dass dieser orientierungslose Verband bald trockengelegt wird? Meine Vermutung.
  2. AW: VPRT will Allianz mit öffentlich-rechtlichen Anstalten Beide Seiten, sowohl ÖR als auch Private sind zum kreischen. Jetzt kommt der eine auf die Idee, wenn es schon müßig ist sich zu beschimpfen und zu blamieren, was läge dann näher als ein Konsens auf Kuschelkurs. Letzteres fände ich persönlich besser. Dialog ist besser als Streit.
  3. AW: VPRT will Allianz mit öffentlich-rechtlichen Anstalten Aber ohne Gebührenbeteiligung bitte! Es muss schön alles getrennt bleiben, ÖRR wie auch PRR.
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