Verein Digitalradio sieht Interesse an DAB Plus wachsen

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Das Jahr 2017 könnte für DAB Plus ein gutes werden. Mit dem wachsenden Interesse von Privatradios und dem geplanten zweiten Bundesmuxx blickt der Verein Digitalradio optimistisch in die Zukunft und hofft auf finanzielle Unterstützung aus der Politik.

Das digitale Radio kommt in Deutschland nur schleppend voran, auch da vor allem die privaten Stationen den Umstieg von UKW aufgrund höherer Kosten scheuen. Doch scheint sich zu Beginn dieses Jahres bei einigen Sendern ein Umdenken anzubahnen. Das steigende Interesse an DAB Plus wird vom Verein Digitalradio Deutschland jedenfalls als positives Zeichen gewertet.

Neben Sendern wie der Jugendwelle Maxx FM in Berlin und den künftig auch im Rhein-Main-Gebiet über DAB Plus empfangbaren Gay-Sender Lulu.fm und dem Interview Radio, die exklusiv über den Digitalradio-Standard senden, entdecken laut dem Verein Digitalradio immer mehr UKW-Sender DAB Plus als Möglichkeit zur Reichweitensteigerung. So etwa die Lokalsender Antenne Mainz und Antenne Frankfurt, die so auch im kompletten Rhein-Main-Gebiet zu empfangen sind.
 
Der geplante Start des zweiten bundesweiten Digitalradio-Multiplexes (Bundesmux), der bereits ausgeschrieben wurde, soll 16 weiteren Privatradios die Möglichkeit geben, landesweit über Digitalradio zu senden. Für Lokalsender bieten sich dank Small-Scale-DAB-Lösungen neue Möglichkeiten, auch über lokale Multiplexe digital auszustrahlen. Erste Projekte sind bereits in Leipzig und München geplant, auch in Köln, dem Saarland und Rheinland-Pfalz soll es Interessenten geben.
 
„Wir freuen uns, dass immer mehr kommerzielle Radioveranstalter die Vorzüge des Digitalradios DAB Plus kennen und schätzen lernen“, zeigt sich Willi Steul, Vorsitzender des Verein Digitalradio Deutschland und Intendant des Deutschlandradios, erfreut von der Entwicklung. Um den noch zögernden Privatradios einen Anreiz zu bieten, fordert Steul die Politik zu finanzieller Unterstützung auf: „Eine Förderung der Verbreitungskosten der privaten Sender, etwa durch einen Digitalisierungsfonds von Bund und Ländern, durch Erlöse aus der Digitalen Dividende II oder einer technischen Infrastrukturförderung könnte dafür sorgen, dass auch abseits der großen Ballungsräume kommerzielle Radiostationen die Chance auf den Einstieg in die digitale DAB-Plus-Welt haben.“
 
Die Kosten für den Umstieg sind für zahlreiche Kritiker von DAB Plus, wie den ehemaligen Präsidenten der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Jürgen Brautmeier, das Hauptargument, DAB Plus die Zukunft abzusprechen. [buhl]

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