Vergleich: LCD gegen Plasma

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Unfairer Wettkampf

Ende 2008 werden alle namhaften TV-Hersteller LCD-Fernseher produzieren, selbst jene, die bislang nur Plasma-TVs anbieten. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die LCD-Technologie den Wettstreit um die Vorherrschaft im Wohnzimmer gewonnen hat. Anfangs schienen die Chancen ausgeglichen. Plasmas bieten den bekannten Bildeindruck eines Röhrenfernsehers: Ein breiter Blickwinkel sowie gute Farben und Kontraste ließen die LCD-Konkurrenz vor Neid erblassen. Doch innerhalb kurzer Zeit wandelte sich der Trend, denn der HDTV-Standard definierte sich vorrangig über eines: die Auflösung. Binnen weniger Monate wurde der Aufdruck „Full-HD“ populärer als Farbtreue, Kontrast oder ein makelloser Blickwinkel.

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Die halbe Wahrheit

Für den Laien ist die Theorie klar: Full-HD-Fernseher bieten eine Auflösung von zwei Millionen Bildpunkten und sind damit besser als TVs mit einer geringeren Pixelanzahl. In der Praxis bedeutet eine Full-HD-Auflösung zwar keine Verschlechterung der Bildqualität, aber auch nicht automatisch eine Bildverbesserung, denn die Bildgrößen bei Flachbildfernsehern sind weiterhin begrenzt. So sind 32-Zoll-Fernseher noch immer der große Verkaufsschlager.
 
Das Problem: Selbst bei einer Sehstärke von 100 Prozent und perfektem HD-Material sind zwei Millionen Bildpunkte nur aus geringer Distanz wahrnehmbar. Als Richtgröße gilt die dreifache Bildhöhe. Sitzen Sie deutlicher weiter als die dreifache Bildhöhe vom Fernseher entfernt, benötigen Sie streng genommen keinen Full-HD-Fernseher. Zahlreiche Tests in unserem Hause, an denen sich auch Hersteller beteiligten, untermauerten diese Angabe. Bei einem Sitzabstand von drei bis vier Metern versprüht der neue Standard erst mit einer Bilddiagonale von 60 bis 80 Zoll seine ganze Faszination.

In der Praxis dürfte dies finanziell nur mit einem Projektor zu schultern sein. Ist Full-HD damit überflüssig? Nein, denn die LCD-Anbieter ermöglichen die hohe Auflösung ohne Zusatzkosten für den Konsumenten. Anders die Entwicklung im Plasmabereich: Mehr Plasmazellen bedeuten einen höheren Energiebedarf. Apropos Stromverbrauch: Plasmas besitzen nicht generell eine höhere Leistungsaufnahme als LCDs; mit dunkleren Filmbildern sinkt der Energiehunger deutlich. Wer den Stromsparmodus nutzt, muss mit einer geringen Helligkeit vorliebnehmen.
 

Unfairer Vergleich

Sollten Sie den Eigenversuch unternehmen und Flachbildfernseher in den Märkten vergleichen, so fällt die Wahl vermutlich nicht schwer. LCD-Fernseher wirken brillanter, klarer, einfach besser. Dabei können die eigenen Sinne täuschen, denn unsere Wahrnehmung unterliegt dem subjektivem Empfinden. Ist die Umgebung, in diesem Fall der Fachmarkt, hell erleuchtet, wirken einzig Fernseher mit einer hohen Leuchtkraft angenehm. Zudem darf die Frontscheibe nur wenig spiegeln und muss das einfallende Licht kompensieren. LCD-Fernseher zeigen unter diesen Bedingungen ihr ganzes Können: Schwarze Frontscheiben wirken selbst bei starkem Gegenlicht pechschwarz, die hohe Leuchtkraft der Displays ermöglicht plastische Bilder.
 
 
Selbst der eingeschränkte Blickwinkel wird auf diese Weise gekonnt kaschiert, ausgewaschene Bilder sind kaum zu erkennen. Plasma-TVs wirken unter diesen Bedingungen blass: Hier kann die Frontscheibe das Fremdlicht nur ungenügend abblocken und die geringe maximale Leuchtkraft hat der grellen Umgebung nichts entgegenzusetzen. Fast scheint es, als wären Plasmafernseher den LCD-Konkurrenten im Bildkontrast unterlegen. Im heimischen Wohnzimmer kann sich das Bild allerdings schlagartig wandeln, ganz nach dem Motto; „Nachts sind alle Katzen grau“. Veränderte Lichtverhältnisse erzeugen eine andere Wahrnehmung, streng genommen sind wir einzig im dunklen Raum ohne Restlicht in der Lage, ein Fernsehbild zu beurteilen.

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