„Verhängnisvolle Nähe“ zum Quotendebakel für die ARD

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Überraschung am Montagabend: Das Erste legt eine Bruchlandung hin, das Zweite erreicht jetzt auch junge Zuschauer. Keine Überraschung: „Big Bang Theory“ bleibt vorn und die „Mirs“ auf Talfahrt. Der Quotencheck zum Montag.

Da wird man sich bei den öffentlich-rechtlichen Sendern etwas verdutzt die Augen gerieben haben. Die ARD setzte am Montag mit der ersten Folge „Wer hat Recht?“ auf eine neue „Montags-Check“-Reihe und hätte wohl solide Zuschauerzahlen erwartet. Doch 2,37 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zur besten Sendezeit sind für das Erste nicht solide. Mit gerade einmal 7,6 Prozent Marktanteil ist das mindestens eine leichte Katastrophe.

Genau entgegengesetzt sah es im ZDF aus. „Verhängnisvolle Nähe“, der Thriller mit Anja Kling, sorgte wohl für leuchtende Augen. Beim Gesamtpublikum erreichte man mit 6,33 Millionen Zuschauern hervorragende 20,3 Prozent Marktanteil. Wirklich ungewöhnlich sind aber die Zahlen in der werberelevanten Zielgruppe: 1,33 Millionen 14- bis 49-Jährige schauten zu, Marktanteil 11,3 Prozent. Damit kann man beim ZDF absolut zufrieden sein.
 
Im Privatfernsehen blieben Überraschungen weitgehend aus. ProSieben holte mit „The Big Bang Theory“ um 21.15 Uhr einmal mehr den Tagessieg bei den jungen Zuschauern: 2,09 Millionen Zuschauer bedeuteten einen Top-Marktanteil von 17,4 Prozent. Hier schlug man RTL mit den „Restauranttestern“, die aber mit 13 Prozent (1,49 Millionen Zuschauer) wieder besser abschnitten als in der Vorwoche. Um 20.15 Uhr war „Wer wird Millionär“ die meistgesehene Sendung beim jungen Publikum mit 1,53 Millionen Zuschauern (13,2 Prozent Marktanteil) vor den „Simpsons“ (1,43 Millionen, 12,8 Prozent).
 
Sat.1 blieb mit den neuen Folgen „Hawaii Five-0“ auf dem bisherigen „Danni-Lowinski“-Sendeplatz hinter den Erwartungen zurück. Nur etwas über eine Million Zuschauer in der werberelevanten Zielgruppe schalteten ein. Um 20.15 Uhr blieb man mit 9,1 Prozent nur knapp vor Vox mit „Arrow“ (8,8 Prozent), eine Stunde später war „Arrow“ dann sogar stärker (9,5 Prozent gegen 9,0 Prozent).
 
Komplett vor die Wand fuhr RTL2 mit seinem Abendprogramm. „Die Wollnys 2.0“ kamen nur noch auf 6,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt sahen nur 1,1 Millionen Zuschauer zu. „Wir sind die Mirs“ setzte im Anschluss seinen konsequenten Abwärtstrend fort und landete bei mickrigen 4,1 Prozent Marktanteil mit 800 000 Zuschauern. Ein völliges Debakel war die „Promi-Lektion“ um 22.15 Uhr, die damit auch schon wieder Geschichte sein dürfte. Die Show um die ehemalige Monrose-Sängerin Senna Gammour, die „heiratsfähig“ gemacht werden sollte, schalteten insgesamt 380 000 Zuschauer ab drei Jahren ein. In der Zielgruppe waren es noch ganze 200 000, was einem Marktanteil von 2,8 Prozent entspricht. Wenn man hier noch von „Anteil“ sprechen kann. RTL2 dürfte sich drei Mal überlegen, ob das Format fortgesetzt wird. [chp]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: "Verhängnisvolle Nähe" zum Quotendebakel für die ARD Ist der Redakteur vom DF durch den Wind? "Verhängnisvolle Nähe" lief beim ZDF. Überschrift ist falsch.
  2. AW: "Verhängnisvolle Nähe" zum Quotendebakel für die ARD Nein, die Überschrift ist richtig. Der ZDF-Film führt zum Quotendebakel der ARD
  3. AW: "Verhängnisvolle Nähe" zum Quotendebakel für die ARD Freut mich sehr, dass dieser Unsinn keine Quote hat. Statt den üblichen, sehr hochwertigen Naturdokus, die das Erste sonst am Montag gesendet hat, gibst es nun nur noch in Dauerschleife diese billigen Check-Reihen. Durch einzelne Markenchecks, die wahnsinnig hohe Quoten hatte, dachte man wohl, man kann den Zuschauer mit billigst recherchierten Sendungen abspeisen. Und dafür landet eine jahrzehntelange, gute ARD-Tradition mit Naturdokus (angefangen mit Grzimek und Sielmann) im Mülleimer. Aber der Zuschauer ist doch noch nicht ganz verblödet.
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