Videomarkt: Blu-ray und Video-on-Demand auf dem Vormarsch

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Bild: © Auerbach Verlag
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Für Blu-ray und Video-on-Demand war 2011 ein durchaus positives Jahr. Für beide Segmente verweist der Bundesverband Audiovisuelle Medien auf erhebliche Umsatzsteigerungen. DVD und Videotheken mussten dagegen Einbrüche hinnehmen.

Die deutsche Videobranche konnte das Jahr 2011 laut am Donnerstag vorgelegten Erhebungen des Verbandes mit einem neuen Rekordumsatz abschließen: Insgesamt wurden 122,2 Millionen Blu-ray- und DVD-Medien in Deutschland verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr (118,1 Millionen Stück) entspricht das einem Zuwachs von drei Prozent und markiert zugleich eine neue Bestmarke. Obwohl der durchschnittliche Verkaufspreis pro Medium von 11,88 Euro auf 11,68 Euro leicht sank, legte der Umsatz von 1,4 auf 1,43 Milliarden Euro zu.
 
Während die DVD leichte Rückgänge zu verzeichnen hat, konnten Blu-ray und Video on Demand weiterhin stark zulegen. Sie sind auch maßgeblich mit für den positiven Gesamttrend verantwortlich. Die Absatzmenge der blauen Scheibe stieg 2011 um 41 Prozent von 12 auf 17 Millionen Exemplare. Für die Blu-ray ein großer Erfolg, denn sie stellte damit 2011 immerhin jeden siebten hierzulande verkauften Bildtonträger.

Das HD-Segment kann sich damit über eine ordentliche Umsatzsteigerung freuen. Mit einem Plus von 39 Prozent von 139 Millionen Euro auf 267 Millionen Euro macht der Verkauf von HD-Medien bereits fast ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus. Trotz des starken Wachstums sind die Durchschnittpreise für Discs im Gegensatz zu 2010 (Minus 16 Prozent auf 16,02 Euro) nur um zwei Prozent auf durchschnittlich 15,72 Euro gefallen.

Entgegen dieser positiven Entwicklung muss der direkte Vorgänger, die DVD, zumindest einen leichten Rückschlag verbuchen. Die DVD-Durchschnittpreise sanken um 3 Prozent auf 11,17 Euro, entsprechend schlug auch im Umsatz ein Minus  zu Buche: statt der knapp 1,189 Milliarden Euro von Vorjahr wurden nur 1,129 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit schloss das Format mit einem Minus von fünf Prozent. Auch die Absatzzahlen sanken von 103,2 Millionen Einheiten auf 101,1 Millionen.

Die großen Verlierer 2011 waren zweifellos die Videothekenbetreiber, die neben den Kinoinhabern am deutlichsten spüren, welche Auswirkungen die Online-Piraterie auf das Geschäft hat. Mit nur noch 95,5 Millionen Verleihvorgängen von physischen Bildtonträgern (Videotheken, Automaten, Postzustellungen) rutschte die Zahl erstmals seit Ende der 80er Jahre unter die 100-Millionen-Schwelle. Auch der Umsatz ging um sechs Prozent zurück: Konnten 2010 branchenweit noch 242 Millionen Euro erwirtschaftet werden, waren es im vergangenen Jahr nur noch 229 Millionen Euro.
 
Besser lief es dagegen bei Online-Verkaufplattformen wie iTunes, Maxdome oder Videoload. Sie konnten 2011 mit 4,2 Millionen verkauften Produkten um 43 Prozent zulegen, im Vorjahr waren es nur 2,9 Millionen gewesen. Auch die Umsatzkurve folgt diesem Trend: mit einem Plus von 45 Prozent konnten 2011 statt 22 Millionen rund 32 Millionen Euro erwirtschaftet werden – verglichen mit dem Gesamtmarkt trotzdem ein überschaubarer Betrag.
 
Das gleiche Ergebnis erzielten Einmal-Abrufe von Filmen auf legalen Internet-Plattformen. Die Anzahl der Video-on-Demand-Abrufe konnte mit einem Plus von 55 Prozent von 6,1 Millionen auf 9,4 Millionen gesteigert werden. „Die zunehmende Dynamik dieses digitalen Marktes ist deutlich zu spüren“, erklärte Dirk Lisowsky, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes und  zugleich Geschäftsführer der Universal Pictures Germany. Er wies jedoch auch darauf hin, dass das Wachstum legaler Geschäftsmodelle in Deutschland „durch die Vielzahl illegaler Angebote mit hochkriminellen Strukturen“ immer noch nachhaltig untergraben werde.
 
Der Verkaufschlager schlechthin war im Jahr 2011 einmal mehr Zauberlehrling Harry Potter. Sowohl online als auch im stationären Handel dominierte „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1“ die Charts. Für die Bilanz von 2012 kann daher wohl erwartet werden, dass auch der zweite Teil von Harry Potters letztem Abenteuer wieder ganz vorne mit dabei sein wird. [fm]

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