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Tonformat Dolby Digital Surround EX

Wir schreiben das Jahr 1999: George Lucas legt mit „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ den Grundstein zur runderneuerten Science-Fiction-Trilogie und setzt erstmals auf das Tonformat Dolby Digital Surround EX. Nur wenige Monate später bringt Denon den neuen 360-Grad-Rundumsound ins Wohnzimmer.

Wer kennt es nicht: Das „Star Wars“-Logo samt markanter Intro-Melodie ist überstanden und der Sternenzerstörer wandert erdbebengleich über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Mit ihren ausgefeilten Effekten ist George Lucas’ „Star Wars“-Saga ideal für einen brachialen Heimkinoabend, doch bis zur Veröffentlichung von „Episode I“ anno 1999 war die Tonwiedergabe auf fünf Kanäle beschränkt. Neben einem Center-Lautsprecher für die Stimmwiedergabe sorgten jeweils zwei vordere und hintere Boxen für den Raumeindruck. Sobald Objekte durch den Raum wanderten, klaffte allerdings eine Lücke, denn Bewegungen von hinten quer durch den Raum waren nur durch einen psychoakustischen Trick möglich. Sollte ein Objekt scheinbar mittig von hinten nach vorne wandern, mussten die seitlichen hinteren Lautsprecher gleichmäßig angesprochen werden und der Zuschauer exakt zwischen den Surround-Boxen sitzen.

Stimmen aus dem Off

Mit dem Tonformat Dolby Digital EX erweiterte „Episode I“ das räumliche Spektrum, indem einzelne Signale aus hinteren Surround-Lautsprechern erschallten und nahtlos auf die anderen Boxen übergingen. Der Clou: Statt den zusätzlichen hinteren Kanal als eigenständiges Signal zu speichern, wurde dieser nachträglich aus den zwei bereits bestehenden Surround-Kanälen generiert, indem sämtliche Informationen, die auf beiden Boxen identisch erschallten, dem hinteren Kanal zugewiesen wurden. Somit blieb die Abwärtskompatibilität zu bestehenden 5.1-Installationen gewahrt, denn diese mischten den hinteren Kanal einfach den seitlichen Surround-Lautsprechern bei. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitete bereits die analoge Variante Dolby Pro Logic, die den vorderen Center-Kanal aus den übereinstimmenden Klanginformationen der beiden Frontlautsprecher generierte.

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