Vor Ort: Neue 4K-Beamer enthüllt

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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JVCs D-ILA-Technologie sorgte für einen gewaltigen Bildqualitätssprung im Heimkinosegment. Mit der neuen Generation der D-ILA-Projektoren soll der Abstand zur Konkurrenz weiter anwachsen.

Im gemütlichen Bischweier, unweit von Karlsruhe und der französischen Grenze entfernt, präsentierte JVC die nagelneue Projektorgeneration auf bis zu 4,5 Meter breiten Leinwänden der Firma WS Spalluto. Dabei ging JVC auf sämtliche technischen Neuerungen ein, sparte nicht mit Eigenkritik und gab interessante Infos preis. Die Redakteure der Fachmagazine HDTV und DIGITAL TESTED waren für DIGITALFERNSEHEN.de vor Ort.
 
Wenn es zwei Trends im Projektorenbereich gibt, die abseits von Bildqualität und Preis die Verkaufsgespräche im Fachhandel dominieren, so lauten diese Helligkeit und Lüftergeräusch. Beide Faktoren nahm man sich bei JVC deshalb besonders zu herzen und so bietet die aktuelle Projektorengeneration eine nochmals gesteigerte Bildbrillanz bei gleichzeitig deutlich reduziertem Betriebsgeräusch.
 
Obwohl das Gehäusedesign und die Lampe unverändert bleiben, verbesserte JVC die Projektoren im Inneren. Brandneue D-ILA-Panel der sechsten Generation sorgen für eine höhere Lichtausbeute. JVC konnte die Zwischenräume (Ansteuerung der Pixel) weiter minimieren und damit die Effizienz steigern. Ein neues Lüfterkonzept sorgt für deutlich mehr Laufruhe im hohen Lampenmodus, sodass die maximale Bildbrillanz in der Praxis auch wirklich ausgekostet werden kann – hier zeigte die Vorgängergeneration noch Schwächen.Ruckelfreie Kinobilder

Bildqualitätsfanatiker kommen mit den neuen Modellen ebenfalls auf ihre Kosten: Das kontraststeigernde „Wiregrid“ mindert Streulicht noch effektiver und dank einer zusätzlichen dynamischen Blende lotet JVC das gesamte Kontrastpotenzial in jeder Filmszene aus. Den größten Schritt macht allerdings die Zwischenbildberechnung: Wer das „Hobbit“-Feeling ins Heimkino holen möchte, sollte sich JVCs neue Projektoren besonders genau anschauen, denn komplett ruckelfreie Kameraschwenks und eine nahezu artefaktfreie Bildberechnung sind nun endlich auch im Heimkinosegment möglich.

JVC integriert neue Chipsätze zur Bildberechnung und stellte dieWeiterentwicklung im Vergleich mit den Vorjahresmodellen selbstbewusstzur Schau: Während die Zwischenbildberechnung bislang Ruckler undArtefakte in schwierigen Filmszenen provozierte, bleibt das Bild derneuen D-ILA-Generation butterweich und fast gänzlich artefaktfrei,einzig minimale Aussetzer waren bei den Vorserienmodellen nocherkennbar. 3D-Fans können die Zwischenbildberechnung ab sofort auch im3D-Betrieb verwenden, sodass einer entspannten „Hobbit“-Reise nichtsmehr im Wege steht.

 
Doch was hat es nun mit 4K auf sich? Nach wie vor schlummern in JVCs Projektoren „nur“ Full-HD-Panel, d.h. die Projektoren verfügen über Full-HD-Auflösung. Erstmals ist es aber möglich, echte 4K-Videosignale in bis zu 60 Bildern pro Sekunde einzuspielen. Diese werden in einem aufwändigen Verfahren in zwei leicht unterschiedliche Full-HD-Bilder aufgesplittet (ein Auflösungsverlust ist dabei unvermeidbar), über einen Zusatzfilter leicht versetzt und zeitlich nacheinander projiziert – dieses Verfahren ist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Der sogenannte e-Shift sorgt mittels Pixelverschiebung dafür, dass tatsächlich 8 Millionen Bildpunkte entstehen (wenn auch nur rechnerisch anhand des Pixelrasters und nicht anhand der Bildinformationen).
 
In der Praxis ist das Gitternetz der Pixelansteuerung fast komplett verschwunden, die Projektion erscheint fast schon analog homogen und durch die fein dosierbare Pixelnachschärfung zeigen sich 4K- und Full-HD-Quellen in exzellenter Schärfe. An das Auflösungsvermögen von echten 4K-Projektoren kommt JVC zwar auch in diesem Jahr nicht heran, je nach Sitzabstand und Leinwandgröße werden die Unterschiede für viele Heimkinobesitzer aber kleiner als gedacht fallen.Starkes Line-Up

 
Von allen neu vorgestellten Projektoren geht der DLA-X500R als unser Favorit hervor, denn für einen Preis von 4999 Euro bietet JVC eine Bildqualität, wie sie bislang unerreichbar in diesem Preissegment war. Dank neuer Zwischenbildberechnung, neuer D-ILA-Panel, gesteigerter Bildhelligkeit und Kontraste sowie leiserer Lüfter findet sich kaum noch ein Kritikpunkt.
 
Die Luxusmodelle DLA-X700R und DLA-X900R steigern die Bildqualität zwar nochmals, die Preise fallen mit 6999 Euro bzw. 9999 Euro aber sehr hoch aus. Da Sony dieses Jahr mit dem VPL-VW500ES einen echten 4K-Projektor als direkten Konkurrenten für unter 10000 Euro ins Rennen schickt, bleibt es abzuwarten, wie sich der DLA-X900R am Markt behaupten wird. Der Einstiegsbeamer DLA-X35 für 2999 Euro bleibt im Übrigen technisch nahezu unverändert, lediglich die verbesserte Lüftertechnik findet sich auch im kleinsten JVC.
 
Stellt sich abschließend nur eine Frage: Wann erscheinen die neuen Projektoren? Derzeit sind lediglich Prototypen vorhanden, im Dezember sollen die finalen Geräte im Fachhandel bereitstehen. Einen Test finden Sie zeitnah zur Produkteinführung auf DIGITALFERNSEHEN.de. [Christian Trozinski ]

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  • Technik_Video_Artikelbild: Technik_Video_Artikelbild.jpg: © lassedesignen - Fotolia.com

2 Kommentare im Forum

  1. AW: Vor Ort: Neue 4K-Beamer enthüllt Lieber ein Barco Laserprojektor mit 3D/3DHF in nativen 4K ins IMAX Berlin nächstes Jahr. Bei einer 500qm (4:3) Leinwand macht das mehr Sinn.
  2. AW: Vor Ort: Neue 4K-Beamer enthüllt Detailfortschritte gibt es ohne Zweifel. Ansonsten ist die Überschrift hier genau so eine Mogelpackung wie die Beamer selbst. "Nach wie vor schlummern in JVCs Projektoren "nur" Full-HD-Panel, d.h. die Projektoren verfügen über Full-HD-Auflösung." (aus dem Artikel)
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