Vox will mehr Eigenproduktionen und weniger Lizenzware

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit „Club der roten Bänder“ gelang Vox 2015 ein Überraschungserfolg. Weitere eigenproduzierte Serien sollen folgen. Der Free-TV-Sender der RTL-Gruppe will die US-Lizenz-Ware in seinem Programm reduzieren.

Dem Free-TV-Sender Vox gelang im letzten Jahr mit der Eigenproduktion „Club der roten Bänder“ ein großer Coup, mit der Serie konnte man Sender-Bestwerte erzielen. Bei den Frauen von 14 bis 29 Jahren kam das Staffelfinale auf einen Marktanteil von 32,1 Prozent und holte sich damit die Marktführerschaft. Ein Konzept, mit dem der zur RTL-Gruppe gehörende Kanal auch in Zukunft punkten will. So wolle mansich stärker mit Eigenproduktionen aufstellen, kündigte der Vox-Chefredakteur Kai Sturm im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an.

Vor der Konkurrenz aus dem Internet hat der 55-Jährige keine Angst: „Wir müssen uns mit unseren Angeboten nicht verstecken.“ Durch Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon sieht sich Sturm animiert, bessere Qualität abzuliefern. „Die von vielen als bedrohlich wahrgenommene Situation ist für uns einfach eine Herausforderung, noch mehr neue, gute Inhalte zu schaffen“, erklärte der Vox-Chefredakteur. „Das beflügelt uns.“ Gleichzeitig kündigte er an, einen Teil der US-Lizenzware aus dem Programm des deutschen Senders verbannen zu wollen. Die Zahl der Eigenproduktionen, die derzeit schon bei 70 Prozent liegt, soll erhöht werden. „Wir gucken, ob wir da nicht weiter zulegen können“, so Sturm.
 
Nach dem dem Erfolg der Eigenproduktion „Der Club der roten Bänder“, die sich als Überraschungserfolg beim Publikum herausstellte und von der es im Herbst die zweite Staffel zu sehen gibt, will Vox mit weiteren eigenproduzierten Serien durchstarten. Allerdings setzt der Sender dabei hohe Qualitätsmaßstäbe an. „Wir haben in letzter Zeit viele Vorschläge bekommen, bewahren uns aber die Anspruchshaltung: Wir wollen nur herausragende, einzigartige Stoffe produzieren, die zu Vox passen“, erklärte Sturm. „Und nach denen halten wir Ausschau.“
 
Den innovativen Geist von Vox sieht der Vox-Chefredakteur in Formaten wir „Kitchen Impossible“, „Sing meinen Song“, „Die Höhle der Löwen“, „Grill den Henssler“ und „Shopping Queen“ verwirklicht. Weitere Formate befänden sich derzeit in der Entwicklung, wie Sturm gegenüber der DPA sagte. Im Sommer soll mit „Echte Männer“ eine echte Heldenreise starten, bei der fünf übergewichtigen, unsportlichen Männern der Spiegel vorgehalten werden soll. [kw]

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4 Kommentare im Forum

  1. Na da bin ich mal gespannt, dachte ich, vor dem Lesen des gesamten Beitrags. Aber dann: Grill das VOX, fällt mir dazu nur noch ein. Schade, ich hoffte auf hochkarätige Serien! Habt Ihr denn nur noch diesen Scripted Dokutrash im Kopp!? Gruß Holz (y)
  2. Ja! Wenn man sich überlegt, was vor 10 Jahren noch im z.B. Tagesprogramm von VOX oder auch RTL2 lief. Gerade mal Pro7 hat den Scripted-Reality Kram am Nachmittag wieder abgeschafft.
  3. Scripted Reality ist halt toll für Sender, die Stammzuschauer haben, die den Sender nur dudeln lassen: Kost' nix, wirkliche "Handlung" wo man den Faden verlieren könnte, gibt es auch nicht und das Geschrei in manchen Szenen holt die Aufmerksamkeit (am besten gleich danach Werbung!). Gerade die RTL-Gruppe scheint das ja total toll zu finden…
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