WDR: Starttermin für DVB-T2 HD Testbetrieb steht fest

In Kürze starten der WDR und der Plattformbetreiber Media Broadcast einen weiteren Test für den neuen Antennenstandard DVB-T2 HD. Die Erkenntnisse aus dem Raum Köln/Bonn sollen der Entwicklung DVB-T2-geeigneter Geräte dienen.

Im Sommer 2016 soll mit der Aufschaltung des ersten Multiplexes der Testbetrieb von DVB-T2 anlaufen. In wenigen Tagen starten nun die notwenigen Vorbereitungen dazu. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag bekannt gab, beginnt der öffentliche-rechtliche Sender zusammen mit dem Plattformbetreiber Media Broadcast am 18. August mit Testausstrahlungen für das künftige terrestrische Fernsehen. Dabei wird die DVB-T2-Sendetechnik mit dem neuen Kompressionsstandard HEVC kombiniert und getestet.

Durch den Testbetrieb soll die komplette Empfangskette geprüft werden – vom Sender bis zum Empfangsgerät. Die Ergebnisse sollen in die Entwicklung der für den DVB-T2-Empfang notwendigen Geräte einfließen. Der neue Standard zur terrestrischen Verbreitung erfordert sowohl auf Sender- als auch auf Empfängerseite neue Geräte. Im Testbetrieb sollen alle üblichen Nutzungsformen des terrestrischen Fernsehens berücksichtigt werden: Neben der stationären Nutzung sollen auch der portable und mobile Empfang sowie hybride Empfangsgeräte für DVB-T2 und Internet erprobt werden.
 
Auf Kanal 40 wird der WDR frei empfangbare öffentlich-rechtliche Programme zu Testzwecken in der neuen Technik übertragen. Die Media Broadcast wird über einen zweiten Kanal weiterer Inhalte ausstrahlen. Zur Verbreitung wird der WDR den Sender Venusberg in Bonn nutzen, die Media Broadcast den Senderstandort Colonius in Köln. Neben öffentlich-rechtlichen Sendern sollen auch private Kanäle in dem Testbetrieb berücksichtigt werden.
 
Nach einem großflächigen Pilotbetrieb von DVB-T2 soll im Frühjahr 2017 mit der Umrüstung und sukzessiven Abschaltung des alten terrestrischen Standards DVB-T begonnen werden. BisMitte 2019 soll der Umstieg dann abgeschlossen sein.
 
Der neue terrestrischer Verbreitungsstandard DVB-T2 ermöglicht eine effektivere Ausnutzung der Übertragungsbandbreite und eine höhere Programmanzahl. Ferner ist es über diese Sendetechnik möglich, auch Programme in hochauflösender Qualität zu verbreiten. Das ZDF und RTL haben sogar die Ausstrahlung in Full HD angekündigt. Die bessere Bildqualität erhält der Zuschauer allerdings nicht kostenfrei. Via DVB-T2 stellen die Privatsender ihr Programm nur auf einer verschlüsselten Plattform zur Verfügung, für die ein monatliches Entgelt fällig wird. Der Erfolg, zumindest der verschlüsselten Plattform, ist dabei fraglich. Schließlich ist mit Viseo Plus ein ähnliches Projekt in Leipzig und Stuttgart in den letzten Jahren gefloppt. [kw]