Was ist HDTV? – Eine Erklärung

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Die neue Ära des Fernsehens

Es sind manchmal weniger die Inhalte, die einen ungläubig vor dem Bildschirm fesseln, sondern die bestechende Qualität, denn mit Bildern in HDTV-Qualität werden Details sichtbar, die bei unserem bisherigen TV-Standard im Datensalat untergehen – also Augen auf und die Sinne geschärft!

HDTV steht für „High Definition Television“, was übersetzt hochauflösendes Fernsehen bedeutet. Dank einer hohen Datenrate erleben Sie eine fünffach höhere Auflösung als mit unserem heutigen PAL-Format – das Bild ist klarer und meist flimmerfrei.

Déjà-vu

Das Thema, ein hochauflösendes Fernsehformat zu etablieren, ist auch in Europa alles andere als neu. Bereits 1989 hatte die EU-Kommission die Zukunft des TV-Formats versprochen. Mit Hilfe von milliardenschweren Subventionen sollte Europa den Konkurrenten, vor allem den USA, technischen Vorsprung beweisen.
 
Leider hatte man sich verkalkuliert und auf einen lahmenden Gaul gesetzt – die analoge Übertragung.Nachdem selbst die kühnsten Optimisten kein Licht am Horizont sahen, wurde das Projekt begraben – auf Kosten der Steuerzahler. Nun wollte man sich natürlich nicht noch einmal blamieren und deshalb wartete man misstrauisch, ja fast ängstlich ab, was das Ausland auf die Fernsehbeine stellt.
 
Nun, fast zwanzig Jahre später senden nicht nur in den USA und Japan immer mehr TV-Anstalten in HDTV sondern auch unsere europäischen Nachbarn eilten den deutschen Bemühungen voraus. Ein Boom verzeichneten aber alle Länder: die Umsätze für Plasma- und HDTV-fähige Geräte stiegen von Jahr zu Jahr beträchtlich. Das Bewusstsein der Menschen für HDTV ist aber trotz der zweifellosen Notwendigkeit hierzulande immer noch eingeschränkt. Selbst die Sendeanstalten brauchten vier Jahre, um HDTV hierzulande einzuführen.

Als die Bilder laufen lernten

Unser TV-Standard hat sage und schreibe schon knapp 40 Jahre auf dem Buckel – Zeit für einen Neubeginn! Da bei der Einführung an allen Ecken und Enden gespart werden musste, wurde ein Verfahren entwickelt, um mit dem knappen Speicherplatz zu haushalten. Anstatt ganze Bilder zu übertragen, teilte man die Bildzeilen auf. Erst werden die ungeraden übertragen und kurz darauf die geraden Bildzeilen. Sie sehen in einem Moment also erst die eine Hälfte des Bildes und danach die andere.
 
Da die ganze Prozedur 50 Mal pro Sekunde abläuft und daher zu schnell für unser Auge ist, sehen wir zum Glück das vollständige Bild. Das gilt aber nur für stehende Bilder; sobald Bewegung ins Spiel kommt, wird die Sache schon schwieriger. Während das eine Halbbild sich noch an Position 1 befindet, ist das andere Halbbild einen Schritt voraus.
 
Ein weiteres Problem sind kleine Details, die sich vollständig auf der geraden oder ungeraden Bildzeile befinden. Da die betroffene Bildzeile abwechselnd auftaucht und verschwindet, gehen solche Details unter. Sämtliche LCD- und Plasmabildschirme arbeiten im Vollbildmodus, weshalb sie zu jeder Zeit die zugespielten Halbbilder in Vollbilder umwandeln müssen.

Weiterführende Links:

Gestochen scharf
HDTV-Sender
HD im Heimkino

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