Weniger Filme und Besucher in deutschen Kinos

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die deutschen Kinos verzeichneten im Jahr 2010 ein Umsatz- und Besucherminus.Die Zahl der verkauften Tickets fiel im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 Prozent. Die Filmförderungsanstalt führt den Rückgang vor allem auf die gesunkene Zahl deutscher Premieren zurück.

2009 konnten die deutschen Kinos mit rund 146 Millionen Besuchern die höchsten Zuschauerzahlen in der Geschichte feiern. 2010 ist die Zahl der verkauften Tickets auf 126,6 Millionen gesunken. Am Mittwoch veröffentlichte die Filmförderungsanstalt (FFA) die Kinobilanz 2010 und führt den Rückgang vor allem auf die kreative Pause der deutschen Filmbranche zurück.
 
Erstmals seit dem Jahr 2003 gab es weniger deutsche Premieren. Im vergangenen Jahr starteten 189 deutsche Filme, 2009 waren es 217. Dazu kamen 146 US-Erstaufführen, die niedrigste Zahl seit 2005.

Der Gesamtumsatz ging von 976,1 Millionen Euro im Jahr 2009 „erfreulich unterproportional“ um 5,7 Prozent auf 920,4 Millionen Euro zurück, FFA-Vorstand Peter Dinges. Die Branche erzielte damit den viertbesten Wert aller Zeiten. Die Gründe dafür liegen einerseits bei den laut Nielsen um 12,2 Prozent gestiegenen Bruttowerbeumsätzen 2010. Andererseits erhöhten sich die Eintrittspreise deutlich von durchschnittlich 6,70 Euro im Jahr 2009 auf 7,30 Euro 2010.
 
Einen großen Erfolg konnten auch die 3D-Filme verzeichnen. Im vergangenen Jahr besuchten mit 18,4 Millionen verkauften Karten dreimal so viele Kinobesucher 3D-Filme wie 2009. Daher will die FFA ihre Förderung des digitalen Kinos verstärken.
 
Die deutschen Produktionen erreichten mit 20,9 Millionen Besuchern nur noch die Hälfte der Kinozuschauer aus dem Vorjahr (39,9 Millionen). Der Marktanteil der deutschen Filme sank von 27,4 Prozent im Jahr 2009 auf 16,8 Prozent. Ohne den deutschen Film gehe es jedoch nicht. Dinges sagte, deutsche Produktionen seien für die Kinos längst viel zu wichtig, als dass, „wie in diesem Jahr, eine Halbierung seines Marktanteils von amerikanischen oder europäischen Produktionen aufgefangen werden könnte.“
 
Zum fünften Mal in Folge ist die Zahl der Kinosäle gesunken und bewegt sich jetzt auf dem Neveau von knapp 4 700. Als „viel dramatischer, weil unumkehrbar“, bezeichnet Dinges den anhaltenden Verlust von Kinostandorten. 2010 gab es 954 Städte und Gemeinden, in denen mindestens ein Filmtheater zu finden war. Das sind 22 weniger als im Vorjahr. 2009 war die Zahl der Kinostandorte erstmals unter die 1000er-Marke gesunken. Vor allem Orte mit weniger als 20 000 Einwohnern sind von Kinoschließungen betroffen.
 
Bereits im Dezember veröffentlichte die Zukunft Kino Marketing Umsatzzahlen der deutschen Kinos bis zum Stichtag 12. Dezember. Nach diesen Zahlen konnten die Kinos über die Feiertag noch einmal zu legen. Denn Mitte Dezember waren die Besucherzahlen noch 16,9 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [js]

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22 Kommentare im Forum

  1. AW: Weniger Filme und Besucher in deutschen Kinos Hier fehlt die Begründung, warum das so ist...
  2. AW: Weniger Filme und Besucher in deutschen Kinos Vielleicht sollten die einfach den Preis anziehen, damit sich das Kinobusiness wieder lohnt!? Und wenns nicht klappt sind einfach wieder die ganzen RaubMordKinderF...erTerrorKopierer schuld.
  3. AW: Weniger Filme und Besucher in deutschen Kinos Liegt vielleicht an den dürftigen Inhalten der Filme der letzen Jahre. Gut gemachte Computeranimation, Dolby x.1 und 3D mögen zwar super Effekte sein, aber letztendlich geht es mir bei einem Film immer noch um Inhalt, Handlung und Schauspielerisches können (wie überzeugend werden die Figuren im Film dargestellt).
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