Wenn Fernsehen zur Droge wird

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Viele Menschen sind ganz schön geschafft, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. Für einen Kinobesuch, einen Spaziergang oder eine Runde joggen reicht die Energie nicht mehr.

Da bleibt nur Fernsehen bis zum Abendessen, oft auch während des Essens und danach, bis zum Einschlafen. Und genau das ist der Teufelskreis für viele. 
 
Die Sucht ist nicht nur mit chemischen Substanzen verbunden. Sie entsteht, wenn das Verlangen die Vernunft besiegt. Das bedeutet, dass alles, was man zu viel macht, süchtig machen kann, z.B.: chatten, spielen, fernsehen, shoppen usw. Alle Menschen haben unterschiedlich gute Kontrollfähigkeiten. Einige können in Online-Casinos einen Jackpot knacken und das gewonnene Geld als Festgeld anlegen oder spenden. Die anderen machen aber vorschnelle Rieseneinkäufe, andern sofort alle Lebensgewohnheiten und schmeißen alles über Bord. Solche Spieler schweben in Gefahr spielsüchtig zu werden.  Dasselbe gilt auch für Fernsehen.
 
Niemals zuvor sind die Menschen mit Informationen so regelrecht überflutet worden wie heute. Das Fernsehen lockt Zuschauer mit spektakulären Bildern, nicht selten von Totschlag und Mord, weil sich diese Bilder leicht verkaufen. Qualität bleibt dabei oft auf der Strecke.

Vermutlich werden die Leute umso abhängiger, je weniger sie etwas unternehmen. Sie bringen ganz wenig Energie auf, pflegen ihre Trägheit und Faulheit. Je häufiger sie ihre Freizeit zu Hause verbringen, desto komplizierter ist es, sich etwas aufzuraffen. Sie bewegen sich selten, werden schlapp und faul, aber  sie haben es einfach bequem. Auf solche Weise wird das Leben auch langweilig. Bei den Menschen, die selten an die frische Luft gehen, macht sich Sauerstoffmangel schnell bemerkbar, weil sie passiv und unbeweglich werden. 
 
Um nicht zum Sklaven des Fernsehens zu werden, muss man Grenzen setzen, selektiv und kritisch fernsehen und nicht automatisch vor die Glotze sinken. Sie müssen die Schwerpunkte setzen und sich Klarheit verschaffen, dass das Fernsehen viel Zeit in Anspruch nimmt und zur Vernachlässigung sozialer Kontakte und anderer Aktivitäten führen kann. Aber wichtig ist auch, den Grund der Abhängigkeit zu finden, sonst ist sie nicht zu bekämpfen.
 
Das bedeutet aber nicht, dass Erwachsene und Kinder völlig aufs Fernsehen verzichten sollten. Freie Medien und darunter auch Fernsehen sind für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Man kann auch nicht außer Acht lassen, dass die Informationsmöglichkeiten vom Fernsehen im Vergleich zu anderen Medien vielfältiger sind. Außerdem ermöglicht das Fernsehen Entspannung im Familienkreis, fördert Gesprächsthemen  und erweitert den persönlichen Horizont.  Wie in jedem Bereich des menschlichen Lebens muss alles ein Maß haben. [red]

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2 Kommentare im Forum

  1. Welcher Journalismus? Sowas gibt es heute nicht mehr. Es wird alles dem Clickbait und schnellen Boulevardinhalten geopfert.
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